Seit 2007 wird an der
Sekundarschule Uetikon am See mit dem umstrittenen „selbstgesteuerten Lernen“,
als heimliche Versuchsschule für den Lehrplan 21, experimentiert. Mit der vom
Kanton verordneten Umstellung auf sogenannte Vollzeiteinheiten (VZE) bekam die
Sekundarschule Uetikon mit 140 Schüler plötzlich eine kritische Grösse. Die
Gemeindebehörden hatten nur noch die Wahl, die Schule zu schliessen
(mit Nachbargemeinden zu fusionieren) oder sich auf das Experiment des
„selbstgesteuerten Lernens“ einzulassen, wobei in letzterem Fall offenbar die
VZE-Regel nicht mehr galt. Man hatte ihnen ein Modell versprochen, das Freude
am Lernen und die Selbststeuerung des Lernens im Zentrum haben sollte und die
Schüler optimal auf ihre künftige Tätigkeit in der Berufswelt oder
weiterführenden Schulen vorbereiten würde.
„Selbstgesteuertes Lernen“ mit Lehrplan 21 – das Ende des Lehrerberufes! 23. 12. von Peter Aebersold
Anfängliche Kritik
von Eltern und erfahrenen Lehrern an dem radikalen Experiment, sollen
Schulpflege und Schulleitung immer wieder mit dem Hinweis auf den angeblich
veralteten «Frontalunterricht» begegnet sein. Während der Exodus Richtung
Privatschule schon in vollem Gange war, wurde das umstrittene Experiment mit
dem schülerzentrierten Unterricht» ausländischen Besuchern als grosser Erfolg
vorgeführt.
Bereits nach zwei Jahren des Experimentierens, kam der Eklat. Im
September 2009 gelangten betroffene Schulabgänger der Sek A in Uetikon an die
Öffentlichkeit (Tages-Anzeiger vom 30. September 2009:
Uetikon ZH - Schulabgänger kritisieren «selbstgesteuertes Lernen»). Sie beklagten sich, weil sie wegen dem wenig effizienten
„selbstgesteuerten Lernen“ mit massiven Bildungsdefiziten ins Berufsleben starten
mussten. Sie hätten in der Schule nichts mehr gelernt und seien von den Lehrern
kaum mehr kontrolliert worden. Trotzdem erhielt die Problemschule Sek Uetikon
am 2. Dezember 2009 den Förderpreis der Stiftung Mercator und wurde von der PH
Zürich als „innovatives Schulprojekt zur „Nachahmung empfohlen. Im Sommer 2010
verliessen sechs Lehrpersonen sowie der Schulleiter die Sekundarschule Uetikon,
darunter drei Lehrpersonen, die von Anfang an am Projekt «selbstgesteuertes
Lernen» mitgearbeitet hatten.
Angehenden Lehrern
wird an pädagogischen Hochschulen beigebracht, dass „guter“ Unterricht
„selbstorganisiert“ und „altersdurchmischt“ sei. Nach
vorherrschender Lehrmeinung „vorbildliche“ Schulen wie Neftenbach, Uetikon,
Niederhasli usw. werden regelmässig mit Preisen von Stiftungen ausländischer
Konzerne überhäuft. Dies nicht etwa, weil die Schüler dort besonders gut wären,
sondern weil die Juroren eigene «Beweise» konstruierten wie «offene,
freundliche Gesichter» oder ein «angstfreies Klima». Dass Schüler und Eltern
Streiks und Demonstrationen gegen das selbstorganisierte Lernen vom Zaun
brachen oder Schüler scharenweise an Privatschulen wechseln, spielt bei den
Ehrungen offensichtlich keine Rolle.
Nun soll das
umstrittene „selbstgesteuerte Lernen“ mit dem Lehrplan 21 als „zeitgemässe“
„Lern“methode in der ganzen Deutschschweiz flächendeckend eingeführt und das
bewährte Schweizer Bildungssystem samt Klassenunterricht und qualifizierten
Lehrern - möglichst am Volk vorbei - abgeschafft werden.
Es ist unverständlich,
dass mehrheitlich linke und linksliberale Parteispitzen den Lehrplan 21 immer
noch befürworten und damit ihre Lehrer – 80% sollen linksorientiert sein – im
Stich lassen und das, obwohl rund 70% von 1200 Aargauer Lehrern von der Primar-
bis zur Mittelstufe in einer Umfrage das „selbstgesteuerte Lernen“ - den
zentralen Punkt bei der Lehrplan 21-Reform - klar abgelehnt haben.
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