Schule: Eltern sollen mitreden, aber nicht mitentscheiden, Aargauer Zeitung, 29.9. von Rolf Cavalli
Keine
Nachrichten, sind gute Nachrichten! Wo trifft dies besser zu, als bei der
Beziehung zwischen Eltern und Lehrern. Wer selber schulpflichtige Kinder hat,
weiss: Solange sich die Schule nicht meldet, sind keine grösseren Probleme mit
dem Sprössling zu befürchten.
Gleichzeitig
liegt genau hier die Krux: Die Beziehung zwischen Eltern und Schule ist
grundsätzlich problemorientiert. Die beiden Parteien beschäftigen sich vor
allem dann intensiv miteinander, wenn etwas schief läuft. Mit dem steigenden
Leistungsdruck und den Erwartungen an die Kinder nimmt auch das
Konfliktpotenzial zwischen Eltern und Lehrern zu.
Es
ist deshalb begrüssenswert, wenn in einigen Aargauer Gemeinden wie
jüngst in Fahrwangen ein sogenanntes Elternforum gegründet wurde. Dieses
nimmt Alltagsanliegen von Müttern und Vätern auf, bespricht diese mit den
Lehrern und macht aktiv bei der Umsetzung von Schulprojekten mit. Umgekehrt
können Elterngremien die Schule entlasten, müssen sich Lehrer so nicht mehr
ständig mit Partikularinteressen von einzelnen, übereifrigen Eltern
herumschlagen.
Zuviel
erwarten darf man von solchen Elternräten allerdings nicht: Die
Elternlobby mag sich beim einen oder anderen Thema mehr Gehör verschaffen. Ein
Mitspracherecht bei zentralen Schulfragen wie Unterrichtsgestaltung bekommen
Eltern dadurch aber nicht. Und das ist richtig so. Die Bildung ist Sache der
Schule. Genau wie umgekehrt die Erziehung prinzipiell Sache der Eltern bleiben
muss.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen