Heute werden an Aargauer Schulen 122'000 Lektionen Logopädie unterrichtet, Bild: Aargauer Zeitung
Gibt es wirklich mehr Sprachstörungen bei Aargauer Schülern? Aargauer Zeitung, 11.12.
Eben
hat die geschlossene CVP mitgeholfen, den Sparbetrag zulasten des
Sprachheilunterrichts in der Budgetdebatte zu halbieren. Doch offenbar ist man
sich nicht ganz sicher, wie viele solche Lektionen es tatsächlich braucht.
Jedenfalls
haben zwei Mitglieder der CVP-Grossratsfraktion und der Bildungskommission,
Marianne Binder (Baden) und Martin Steinacher (Gansingen), eine Interpellation
zum Sprachheilunterricht an der Aargauer Volksschule eingereicht.
Sie
möchten Auskunft über die zahlenmässige Entwicklung der Logopädie-Lektionen und
vor allem über die Ursachen der Steigerung. Heute werden an der Volksschule
rund 122000 Lektionen Logopädie unterrichtet. Nach der Spardebatte wird diese
Zahl um 5 Prozent gekürzt – die Regierung wollte 10 Prozent.
«Werden
heute Sprachauffälligkeiten behandelt, welche früher als Bagatellfälle
angesehen wurden?» fragen die Interpellanten. Und: «Haben Kinder heute objektiv
gesehen grössere Sprachstörungen oder wird eine Sprachstörung heute anders bemessen?»
Eine
Frage widmet sich schliesslich einem möglichen Zusammenhang zwischen
Gesellschaftsentwicklung und Häufigkeit von Sprachstörungen: «Was hält der
Regierungsrat von der These, dass die gesellschaftliche Realität der
Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben zunehmend dazu führt, dass die
Schule Aufgaben übernehmen muss, welche früher nicht anfielen?»
Kürzer
ausgedrückt: Wenn Mütter vermehrt arbeiten, muss die Schule dann Aufgaben
übernehmen, zum Beispiel in der Sprachförderung, welche früher das Elternhaus
erfüllte?
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