12. Dezember 2014

Wieviel Logopädie ist nötig?

Die Aargauer CVP möchte mit einem Vorstoss herausfinden, wie viele Lektionen Logopädie wirklich nötig sind und ob sie auch im Aufgabenbereich der Schule liegen.



Heute werden an Aargauer Schulen 122'000 Lektionen Logopädie unterrichtet, Bild: Aargauer Zeitung

Gibt es wirklich mehr Sprachstörungen bei Aargauer Schülern? Aargauer Zeitung, 11.12.


Eben hat die geschlossene CVP mitgeholfen, den Sparbetrag zulasten des Sprachheilunterrichts in der Budgetdebatte zu halbieren. Doch offenbar ist man sich nicht ganz sicher, wie viele solche Lektionen es tatsächlich braucht.
Jedenfalls haben zwei Mitglieder der CVP-Grossratsfraktion und der Bildungskommission, Marianne Binder (Baden) und Martin Steinacher (Gansingen), eine Interpellation zum Sprachheilunterricht an der Aargauer Volksschule eingereicht.
Sie möchten Auskunft über die zahlenmässige Entwicklung der Logopädie-Lektionen und vor allem über die Ursachen der Steigerung. Heute werden an der Volksschule rund 122000 Lektionen Logopädie unterrichtet. Nach der Spardebatte wird diese Zahl um 5 Prozent  gekürzt – die Regierung wollte 10 Prozent.
«Werden heute Sprachauffälligkeiten behandelt, welche früher als Bagatellfälle angesehen wurden?» fragen die Interpellanten. Und: «Haben Kinder heute objektiv gesehen grössere Sprachstörungen oder wird eine Sprachstörung heute anders bemessen?»
Eine Frage widmet sich schliesslich einem möglichen Zusammenhang zwischen Gesellschaftsentwicklung und Häufigkeit von Sprachstörungen: «Was hält der Regierungsrat von der These, dass die gesellschaftliche Realität der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben zunehmend dazu führt, dass die Schule Aufgaben übernehmen muss, welche früher nicht anfielen?»
Kürzer ausgedrückt: Wenn Mütter vermehrt arbeiten, muss die Schule dann Aufgaben übernehmen, zum Beispiel in der Sprachförderung, welche früher das Elternhaus erfüllte?


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