11. Juni 2014

Klassengrösse nicht massgebend für Belastung

Die EVP hat in Zürich eine Initiative lanciert mit dem Ziel, die Klassengrösse auf 20 Schüler zu beschränken. Damit sollen die Lehrkräfte wirksam entlastet werden. In seinem Leserbrief wirft Oskar Meier die Frage auf, ob für eine Entlastung wirklich die Klassengrösse relevant ist. 
Quelle: NZZ, 10.6.


Den Bericht über die Debatte im Zürcher Kantonsrat betreffend Klassengrösse (NZZ 3. 6. 14) habe ich mit Interesse gelesen. Der zentrale Punkt bei der ganzen Sache wurde nach meiner Meinung höchstens leicht angetönt, aber nicht, wie es hätte sein sollen, in den Mittelpunkt gestellt.
In erster Linie kommt es für das Klima in einem Klassenzimmer und für die Belastung der Lehrperson nicht auf die Zahl der Schülerinnen und Schüler an, sondern auf die ganze Zusammensetzung der Klasse. Würde man Lehrerinnen und Lehrer fragen, was sie bei einer Wahlmöglichkeit lieber möchten, eine Klasse mit 25 problemlosen Kindern ohne irgendwelche Hilfe durch eine zusätzliche Lehrkraft oder aber eine Klasse mit nur 17 Kindern, wovon zwei schwierige, von externen Hilfspersonen unterstützte, so hätte sich wohl ein grosser Teil der Befragten rasch zugunsten der ersten Variante entschieden. Eine Fixierung der oberen Schülerzahlgrenze mit 20 löst keine Probleme; sie würde vielmehr Bedürfnisse und Gegebenheiten der Praxis völlig verkennen.

Oskar Meier, Bazenheid

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