Sparpotential im Millionenbereich, Bild: Keystone
SVP setzt bei den Aargauer Schulen den Rotstift an, SRF Regional, 17.1. von Mario Gutknecht
Die grösste Partei im Aargau, die SVP, zerzaust richtiggehend die
Vorschläge der Regierung. Vor allem bei den Schulen will die Partei sparen.
Statt 15 Kinder pro Schulklasse, wie es die Regierung vorschlägt, will die SVP
20. Zudem glaubt die Partei, dass viel weniger Lehrer nötig sind. Sie will 900
Lehrpersonen weniger.
Um dies zu erreichen, will die SVP unter anderem Frühfranzösisch und
-englisch abschaffen, auf den Lehrplan21 und die Förderung begabter Schüler
verzichten. Insgesamt 47 Massnahmen schlägt die SVP vor. Neben den Schulen will
die SVP aber zum Beispiel auch bei den Pauschalen für die Grossräte und Spesen
für die Regierungsräte sparen.
Die Vorschläge der SVP haben es im Parlament sicher schwer. Den linken
Parteien gehen bereits die Vorschläge der Regierung zu weit. SVP-Fraktionschef
Andreas Glarner ist trotzdem zuversichtlich, gemeinsam mit der FDP eine
Mehrheit zu finden.
Bei den Lehrern kommen dabei die Vorschläge der SVP nicht gut an. Eine
Reduktion um 900 Lehrer sei unrealistisch, sagt der Geschäftsführer des
Aargauer Lehrerverbands und SP-Grossrat, Manfred Dubach gegenüber dem
Regionaljournal Aargau Solothurn. Damit müssten die Klassen durchschnittlich 22
Schüler haben. Dies würde bedeuten, dass viele Schulen schliessen müssten, weil
sie nicht genügend Schüler hätten. Dies sei wohl auch nicht im Interesse der
SVP, findet Dubach.
Er zeigt sich jedoch auch gegenüber gewissen Sparmassnahmen der SVP
offen. Projekte wie etwa Frühfranzösisch oder auch der Lehrplan21 müssten
angeschaut werden. Es sei besser, diese Projekte zu stoppen, als sie schlecht
einzuführen, weil kein Geld vorhanden ist, so Dubach.
Bei der Debatte um das Sparpaket geht es also nicht nur ums Geld. Es
geht auch um die Frage, welche Schule der Kanton eigentlich braucht.
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