Der Trend, die Hausaufgaben in der Schule unter Aufsicht zu erledigen, ist verbunden mit dem Gedanken der Ganztagesschule. Damit würde eine weitere Verbindung zwischen Schule und Elternhaus gekappt. Hier Schule, dort Zuhause und dazwischen eine hohe Trennmauer.
Nicht immer gefährden Hausaufgaben den Familienfrieden, Bild: Dirk Kruell
Ein "pädagogisches Ritual" überlebt, NZZ, 30.9. von Peter Krebs
Wer steckt hinter den in letzter Zeit auffallend gehäuft erscheinenden sogenannten Studien, die angeblich beweisen sollen, dass bewährte Massnahmen (Repetieren, Kleinklassen, Hausaufgaben, Einzelunterricht) nichts bringen? Geht es darum weitere bewährte Teile der Volksschule unter dem Vorwand der Kostenersparnis abzuschaffen? Da die Studien meist aufgrund von - leicht manipulierbaren Fragebogen (Suggestivfragen, tendenziöse Interpretation usw.) - basieren, sind sie wissenschaftlich höchst fragwürdig.
AntwortenLöschenJohn Hattie schreibt, dass der Lehrer die grösste Wirkung auf den Lernerfolg habe. Jeder Lehrer weiss, dass er nur gut Schule geben kann, wenn er die Eltern hinter sich hat und sie ihm vertrauen. Wenn die Eltern nicht mehr wissen (hauptsächlich über die Hausaufgaben), was in der Schule genau geschieht, wird dieses Vertrauensverhältnis gestört und damit der Lernerfolg beeinträchtig.
Neben der Gefahr einer vollständigen Entfremdung zwischen Schule und Elternhaus ist bei der Diskussion um die Hausaufgaben wichtig, welchen Zweck sie erfüllen sollen. Das ist nicht immer klar und gerade der Aspekt des Lernens im eigenen Tempo scheint mir wichtig. Das ist in der Klasse nicht möglich, die Hausaufgaben bieten dafür Gelegenheit, alternative Lernformen kennen zu lernen und anders zu lernen als in der Schule.
AntwortenLöschenWenn die Hausaufgaben das nachahmen, was in der Schule gemacht wird, dann darf man die Sinnfrage stellen. Als Alternative zur Schule sind sie jedoch kaum ersetzbar. Gibt es Erfahrungen mit Ländern, welche keine Hausaufgaben erteilen?