18. November 2012

Gewerbe will weniger Maturanden

Bisher machen neun von zehn Jugendlichen nach der Volksschule eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II (Berufslehre oder Matura). Die EDK findet, das sei zu wenig und hat sich das Ziel gesetzt, dass bis 2015 95 Prozent der Jugendlichen im Sek II Niveau abschliessen. Sorgen macht man sich darüber im Gewerbe, denn die Erhöhung könnte über einen vermehrten Ansturm auf Gymnasien erreicht werden. Damit gingen dem Gewerbe die dringend benötigten Talente verloren. Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler meint: "Den Lehrbetrieben bleibt ein steigender Anteil von schwächeren Schulabgängern...Die KMU tragen immer mehr Verantwortung für die Risikogruppen. Damit droht ganz allgemein eine Senkung des Ausbildungsniveaus."












95% sollen Abschluss auf SekII-Niveau erreichen, zum Lesen Text anklicken.
Quelle: NZZaS, 18.11. von Katharina Bracher

1 Kommentar:

  1. Die Sorgen im Gewerbe sind berechtigt. Wie das Beispiel Finnland zeigt, führt eine hohe Maturaquote auch zu hoher Jugendarbeitslosigkeit, weil sich die Jugendlichen nach dem Maturaabschluss offenbar "zu fein" fühlen, um dann noch eine Berufslehre zu machen.

    Seit Finnland das PISA-Ranking anführt, findet überall eine Finnlandisierung des Bildungswesens statt, wobei die Nebenwirkungen der einseitigen PISA-Ausrichtung bei den angeblich „intelligentesten“ Kindern kaum bekannt sind. Laut dem UNICEF Report von 2007 leben finnische Kinder in wenig intakten Familienverhältnissen, ernähren sich ungesund, trinken viel Alkohol und rauchen häufig. In keinem Land hassen die Kinder die Schule so wie in Finnland. Obwohl oder gerade weil die Maturitätsquote in Finnland bei 95% liegt (nur 45% gehen dann an die Uni), beträgt die Jugendarbeitslosigkeit hohe 20%. In der Schweiz, mit einer Maturitätsquote von 20%, haben wir international tiefste 3,5%.

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