10. Juni 2012

Probleme der Lehrerbildung nach Bologna

In "Lehrerbildung" steckt ein echtes Problem, nämlich Bildung. Seit der Erfindung von Lehrstellenverträgen zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird in Deutschland fein zwischen "Bildung" und "Ausbildung" unterschieden, damit, um es böse zu sagen, Gymnasien nur ja nicht mit Berufsschulen verwechselt werden, aber auch um das Niedere vom Höheren abzugrenzen. Die Lehrerbildung gilt einem Beruf, wäre also eigentlich "Ausbildung", aber das war immer zu profan, es musste "Bildung" sein, auch um den Adressaten, nämlich die Lehrerpersönlichkeit, bezeichnen zu können. Sie wurde nie als "Lehrling" verstanden. Erst heute spricht man verschämt von "Novizen", als handele es sich um die Aufnahme in ein Kloster.

Oelkers: "Individualisieren und Fördern wird in Zukunft auch den Einsatz elektronischer Lernplattformen voraussetzen", Bild: Universität Zürich
Probleme der Lehrerbildung nach Bologna, von Jürgen Oelkers, Vortrag an der Universität Erfurt, 8.6.

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