18. März 2012

Hotline gegen Sexualkundeunterricht läuft heiss

Besorgte Eltern läuten derzeit beim Elternkomitee Basel-Stadt, das sich gegen den Sexualkundeunterricht an Schulen wehrt, Sturm. Seit Anfang März können sie sich auf einer eigens eingerichteten Hotline beraten lassen. "Bei uns gehen täglich gegen 30 Anrufe ein", sagt Benjamin Spühler vom Elternkomitee zur SonntagsZeitung. Die meisten Anrufe stammen aus Basel-Stadt und Baselland. Anfragen kommen laut Spühler aber auch aus den Kantonen Zürich, Bern, obwalden, Solothurn und Luzern. Häufig wollten die Anrufer wissen, wie sie sich gegen den Sexualkundeunterricht wheren könnten. Viele bringen ihr Unverständnis zum Ausdruck, dass der Unterricht viel zu früh einsetze. "Vereinzelt hat es auch einige freche Anrufe von Lehrern gegeben, die uns beschimpfen, wir müssten uns hier nicht einmischen, das sei Sache der Schule", sagt Spühler. Erstaunt über den Erfolg der Hotline zeigt sich Pierre Felder, Leiter Volksschulen im Erziehungsdepartement Basel-Stadt:"Bei uns haben sich ausser den Initianten keine Eltern über den Aufklärungsunterricht beschwert." Dies, obschon derzeit ein Verfahren laufe, bei dem Eltern die Dispensation ihrer Kinder vom Sexualkundeunterricht verlangen. Über die drei Fälle entscheidet der Gesamtregierungsrat nächstens. Für Felder ist wichtig, dass der Unterricht altersgerecht erfolgt. "Der viel zitierte Sexkoffer kommt erst in der Oberstufe zum Einsatz", sagt Felder. Im Kindergarten und in der Unterstufe dienten "Bäbis" zur Anschauung.
Quelle: SonntagsZeitung, 18.3.

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