19. März 2012

Geschichte verliert im Lehrplan 21

Vom ursprünglich staatstragenden Geschichtsunterricht ist nicht mehr viel übrig geblieben. Der neue Lehrplan 21 sieht vor, dass die Bezeichnung "Geschichte" verschwindet. Deren Inhalte sollen in die Fachbereiche "Natur, Mensch, Gesellschaft" beziehungsweise "Räume, Zeiten, Gesellschaften" übergeführt werden. Der Lehrplan 21 stellt die Kompetenzorientierung in den Vordergrund. Was das konkret im Klassenzimmer bedeutet, ist noch unklar. So wolkig wie von den Lehrplanschreibern beabsichtigt, dürfte es allerdings nicht werden. Dort steht: "Lernen wird als aktiver, selbstgesteuerter, reflexiver, situativer und konstruktiver Prozess verstanden. Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen und Fähigkeiten, die sie in unterschiedlichen Situationen anwenden und umsetzen lernen".
Noch vor wenigen Jahrzehnten spielten Schaubilder im Geschichtsunterricht eine grosse Rolle: Lithografie von Kaiser/Hartwich/Bartsch (Berlin, 1830) im Tell-Museum in Bürglen mit Tells Sprung aus dem in Seenot geratenen Nauen. (Bild: Keystone / Gaetan Bally) 

Tellsprung: Der Geschichtsunterricht soll verändert werden, Bild: Gaetan Bally/Keystone
Vom Fach Geschichte oder Der Speer und der Säugling, NZZ, 19.3. von Urs Hafner

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