16. November 2011

Bildungsrat soll Kompetenzen verlieren

Eine brisante Frage kommt am 27. November in Baselland zur Abstimmung. Sollen die Kompetenzen des Bildungsrates beschnitten werden? 
Der Bildungsrat ist für die einen ein ideologisches Tummelfeld linker Pädagogen, für die anderen ein sorgfältig austariertes Gremium. Einem dritten, wenn auch kleinen Grüppchen, ist nicht wohl dabei, wenn eine Handvoll Leute im stillen Kämmerlein wichtige schulpolitische Entscheide fällt. Das dreizehnköpfige Baselbieter Gremium entscheidet über Lehrpläne und Stundentafeln, sagt, ab wann und aus welchem Buch Französisch, ab wann Englisch gelehrt wird, sagt wie viele Mathe-, wie viele Deutschstunden im Stundenplan der Kinder stehen. An der Spitze des Bildungsrates steht der Bildungsdirektor, ihm zur Seite stehen Vertreter der Schule, der Parteien, der Wirtschaft, der Gewerkschaften, der Kirche.
An einem Entscheid des Bildungsrates wird nicht mehr gerüttelt, seine Beschlüsse sind abschliessend. In der Abstimmungsvorlage soll das Parlament die Kompetenz erhalten, Beschlüsse des Bildungsrates zurückzuweisen. Der Landrat will also mitentscheiden, nicht bloss abnicken. Dagegen befürchten Gegner der Vorlage eine Ideologisierung der Bildungspolitik.
Quelle: Basler Zeitung, 16.11. von Peter de Marchi

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