8. September 2011

Amtsschimmel füttern?

Regelmässig nach Schulbeginn bekomme ich von der Gemeindeverwaltung die Aufforderung, die Schulbestätigungen meiner Kinder zu Handen der kantonalen Sozialversicherung (Kinderzulagen) einzureichen. Also kopiere ich pflichtgetreu (man bekommt ja etwas!) die Schülerausweise mit dem jeweils neuen Jahreskleber und schicke diese an meinen Arbeitgeber, der sie anschliessend an den Kanton weiterleitet. Ich kann auch nichts dafür, dass die Schule die Schülerausweise auf rotem Papier druckt. Meine Anregung, man könnte zur Vereinfachung doch auch einfach die Schülerlisten der Schule konsultieren oder sich diese zuschicken lassen, fallen auf taube Ohren. Heute bekomme ich eine Kopie eines Briefes vom Amt an meinen Arbeitgeber: Die Namen meiner Kinder seien auf der Kopie nicht lesbar, ich müsse erneut für eine Bestätigung besorgt sein. Diesmal wende ich mich direkt ans Schulsekretariat, das die erforderlichen Bestätigungen auch prompt erteilt. Fassen wir zusammen: Die Finanzabteilung der Gemeindeverwaltung, ein kantonales Amt und ein Schulsekretariat sind mit einer Schulbestätigung beschäftigt, welche auch anhand der Schülerlisten öffentlich im Internet zugänglich wäre. Anhand dieses kleinen Beispiels lässt sich abschätzen, mit wie viel Leerlauf sich die Bürokratie gegenseitig rechtfertigt und ausdehnt.  
Im Kanton Bern steht eine Revision des Schulgesetzes an. Dabei soll auch der kleinsten Gemeinde die Einrichtung eines Schulsekretariats vorgeschrieben werden. Dies zusätzlich zu den installierten Schulleitungen. Zur Entlastung der Schulleitungen, wohlverstanden! Nach meinen Erfahrungen finde ich dies keine gute Idee.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen