25. Mai 2011

Lehrerausbildung


Die Lehrerausbildung – wie die Erstellung von Lehrplänen -  ist traditionell ein hochpolitischer Akt: Dieses Spannungsfeld wird geprägt von politisch und pädagogisch motivierten Richtungskämpfen. So ist wohl auch unser Manifest (www.kindgerechte-schule.ch) einzuordnen, das sich stark an den pädagogischen Kriterien eines guten Unterrichts orientiert. Andererseits möchte man die Lehrkräfte möglichst an der kurzen Leine halten, bitte keine Indoktrination mit linken, grünen oder rechtskonservativen Argumenten. Deshalb möchte man Freiheiten beschränken und die Lehrer berechenbarer machen. Das Ziel ist der unkritische Ausführungsbeamte, der sich nicht mehr gewohnt ist selbst Entscheide zu treffen, sondern nur noch das tut, was ihm das Lehrmittel oder die Schulleitung vorschreiben. 


Die Ausbildung steht in diesem Spannungsfeld und es fragt sich, ob es ihr gelingt, jenes kritische Engagement für pädagogische Fragen zu wecken, das für eine erfolgreiche Lehrerkarriere unentbehrlich ist. Es besteht nämlich immer auch die Möglichkeit, dass die Ausbildung in erster Linie einschüchtert und diejenigen belohnt werden, welche keine Fragen stellen. Das Manifest für mehr Praxisorientierung in der Lehrerausbildung wird beispielsweise von den Studierenden selbst ignoriert.

Als Lehrer und Staatsbürger haben wir die Pflicht uns einzumischen. Hoffen wir, dass die zukünftigen Lehrkräfte an unserem Beispiel sehen, dass es sich lohnt. 

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