Evaluationen, Hearings, Austauschrunden und
so weiter: Was die neue Fremdsprachen-Ideologie betrifft, dienen all dieseMassnahmen letzten Endes einem einzigen Zweck: Die Verantwortlichen derPassepartout-Kantone sollen ihr Gesicht wahren können. Passepartout ist
längstens gescheitert, mittlerweile distanziert sich sogar das Kurskader der
Weiterbildungen davon. Das Problem der Verantwortungsträgerinnen und -träger:
Wie sollen sie der Öffentlichkeit beibringen, dass sie für ein Konzept hundert
Millionen in den Sand gesetzt haben, bei dem ihnen von Anfang an hätte klar
sein müssen, dass es gegen den gesunden Menschenverstand verstösst und
misslingen muss. Dies öffentlich einzugestehen, ist schwierig. Einfacher ist
es, den falsch eingeschlagenen Weg weiterzumarschieren, ohne sich etwas
anmerken zu lassen. Dies in der Hoffnung, die Lehrpersonen werden es irgendwie
richten, damit die ganze Chose in Vergessenheit gerät und niemand dafür die
Verantwortung übernehmen muss.
Das Gesicht wahren um jeden Preis, Basler Zeitung, 6.10. Leserbrief von Jürg Wiedemann
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