Obwohl fast alle Gemeinden
im Aargau die integrative Schulung eingeführt haben, ist die Zahl der
Einweisungen in Sonderschulen gestiegen. Eigentlich hätte die Integration von
Kindern mit besonderen Bedürfnissen die Sonderschulen entlasten sollen. Doch die
Praxis sieht anders aus: Weil leistungsschwache, auffällige oder handicapierte
Kinder eine Regelklasse belasten können, werden sie oft noch etwas
«behinderter» gemacht und in eine Sonderschule eingewiesen.
Ist also die Integration
gescheitert? Tatsächlich sieht die Zwischenbilanz zwiespältig aus. Doch
Vertreter von aargauischen Sonderschulen warnen: Man muss die Bemühungen,
möglichst viele Kinder in der Regelklasse halten zu können, verstärken, nicht
abschaffen. Denn jedes Kind, das Richtung Sonderschule abgedrängt wird,
verteuert das System.
Nun droht das Sparpaket der
Regierung mit Massnahmen, welche die Regelklasse schwächen und die
Sondertherapien kürzen. Der Verdacht, dass das Sparen uns teuer zu stehen
kommen könnte, verdichtet sich zur Gewissheit. Und erneut raten Schulinsider:
Hört auf, auf dem Buckel der Kinder zu sparen, spart lieber an der Verwaltung,
da ist gehörig Luft drin! Die Politik wird sich diesem Ruf nicht mehr
verschliessen können. Nachsitzen beim Sparen scheint unumgänglich.
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