29. Januar 2014

Spart an der Verwaltung!

Der Aargauer Sparplan erhitzt weiterhin die Gemüter, denn er sorgt dafür, dass mehr Kinder aus der Regelschule in die Sonderschule verschoben werden. Ein Kommentar von Hans Fahrländer in der Aargauer Zeitung vom 29.1.
Obwohl fast alle Gemeinden im Aargau die integrative Schulung eingeführt haben, ist die Zahl der Einweisungen in Sonderschulen gestiegen. Eigentlich hätte die Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen die Sonderschulen entlasten sollen. Doch die Praxis sieht anders aus: Weil leistungsschwache, auffällige oder handicapierte Kinder eine Regelklasse belasten können, werden sie oft noch etwas «behinderter» gemacht und in eine Sonderschule eingewiesen.
Ist also die Integration gescheitert? Tatsächlich sieht die Zwischenbilanz zwiespältig aus. Doch Vertreter von aargauischen Sonderschulen warnen: Man muss die Bemühungen, möglichst viele Kinder in der Regelklasse halten zu können, verstärken, nicht abschaffen. Denn jedes Kind, das Richtung Sonderschule abgedrängt wird, verteuert das System.
Nun droht das Sparpaket der Regierung mit Massnahmen, welche die Regelklasse schwächen und die Sondertherapien kürzen. Der Verdacht, dass das Sparen uns teuer zu stehen kommen könnte, verdichtet sich zur Gewissheit. Und erneut raten Schulinsider: Hört auf, auf dem Buckel der Kinder zu sparen, spart lieber an der Verwaltung, da ist gehörig Luft drin! Die Politik wird sich diesem Ruf nicht mehr verschliessen können. Nachsitzen beim Sparen scheint unumgänglich.

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