13. Juni 2012

Keine Erfolgskontrolle für Frühfranzösisch

Seit letztem Sommer haben rund 8000 Kinder im Kanton Bern ab der 3. Klasse Französisch. Der Erfolg soll aber nicht überprüft werden, findet eine Mehrheit des Kantonsparlaments.
Zusammen mit dem Frühenglisch kostet das Frühfranzösisch den Kanton jährlich 7 Millionen Franken - dazu kommen die Kosten für die neuen Lehrmittel. Deshalb müsse sichergestellt werden, dass das Projekt auch etwas bringe, forderten Daniel Kast (CVP) und Sabina Geissbühler (SVP). Sie wollten, dass der Kanton Bern überprüft, ob das Frühfranzösisch auch seine Wirkung zeigt. Erziehungsdirektor Bernhard Pulver beschwor das Parlament, jetzt einmal abzuwarten. Der Grosse Rat beschloss denn auch die Ablehnung der Vorstösse.
Damit spielen die Frühfremdsprachen weiterhin eine bedeutende Rolle in der Berner Primarschule. Sie sind zwar pädagogisch nicht legitimiert, kosten sehr viel Geld und bringen erwiesenermassen wenig bis nichts. Doch die Angst der Politiker, hier ihr Versagen eingestehen zu müssen, war stärker als ihr staats- und bildungspolitisches Gewissen. Bern hat mit diesem Entscheid den Anspruch auf eine Führungsposition in der nationalen Bildungspolitk verspielt und darf nun gehorsam den weiteren Vorgaben der EDK Folge leisten. 
Keine Erfolgskontrolle fürs Frühfranzösisch, Regionaljournal DRS, 13.6.

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