Der Vorschlag des
LCH, die zweite Fremdsprache als Wahlpflichtfach in der Primarschule anzubieten,
ist zu wenig durchdacht. Grundsätzlich ist ein späterer Beginn einer Fremdsprache
kein Nachteil – im Gegenteil. Entscheidend ist nicht, wann man beginnt, sondern
was die Jugendlichen am Ende ihrer Schulzeit können. Mit der LCH-Forderung werden
erstens die Weichen für die spätere Schulkarriere an der Sekundarschule viel zu
früh gestellt. Zweitens entscheiden ja nicht die Lehrkräfte über den Besuch des
Wahlpflichtfaches, sondern die Kinder und deren Eltern. Wie sollen diese
wissen, was sie in der zweiten Fremdsprache an der Primarschule erwartet?
Falscher Ehrgeiz der Eltern wird dazu führen, dass genau das geschieht, was man
eigentlich vermeiden wollte: überforderte Kinder. Das vom LCH empfohlene
Wahlpflichtfach wird ausserdem an der Sekundarschule zu einer weiteren
problematischen Zerstückelung des Klassengefüges führen. Alles in allem also
ein Vorschlag, der keine Probleme löst, sondern neue schafft - ein teures und fehlgeleitetes
Rückzugsgefecht.
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