7. Juni 2013

Fehlgeleitetes Rückzugsgefecht

Der Vorschlag des LCH, die zweite Fremdsprache als Wahlpflichtfach in der Primarschule anzubieten, ist zu wenig durchdacht. Grundsätzlich ist ein späterer Beginn einer Fremdsprache kein Nachteil – im Gegenteil. Entscheidend ist nicht, wann man beginnt, sondern was die Jugendlichen am Ende ihrer Schulzeit können. Mit der LCH-Forderung werden erstens die Weichen für die spätere Schulkarriere an der Sekundarschule viel zu früh gestellt. Zweitens entscheiden ja nicht die Lehrkräfte über den Besuch des Wahlpflichtfaches, sondern die Kinder und deren Eltern. Wie sollen diese wissen, was sie in der zweiten Fremdsprache an der Primarschule erwartet? Falscher Ehrgeiz der Eltern wird dazu führen, dass genau das geschieht, was man eigentlich vermeiden wollte: überforderte Kinder. Das vom LCH empfohlene Wahlpflichtfach wird ausserdem an der Sekundarschule zu einer weiteren problematischen Zerstückelung des Klassengefüges führen. Alles in allem also ein Vorschlag, der keine Probleme löst, sondern neue schafft - ein teures und fehlgeleitetes Rückzugsgefecht.

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