An der
diesjährigen Delegiertenversammlung des LEGR stand die Doppelinitiative auf dem
Programm. Wie aus den Unterlagen zu entnehmen ist, soll diese von den
Delegierten aufs Härteste abgestraft werden.» So stand es in einem
ausführlichen Schreiben, welches per Kettenmail möglichst viele Lehrpersonen zu
erreichen versuchte. Darin wurde auch das neunseitige Schreiben der GL
ausführlich behandelt. Die Delegierten des LEGR stärken der Geschäftsleitung
den Rücken. Sie winken alle Anträge durch und sprechen gar 20 000 Franken für
Behördenpropaganda und die Bekämpfung der Initiativen – also freie Fahrt für
den LP21GR! Ohne kritische Untertöne wird am Haus LP21GR weiter gezimmert. Die
Fronten sind geklärt. Der LEGR lässt kein gutes Haar an den Initiativen.
Wenn Bildungsinitiativen keine Chance haben, Südostschweiz, 4.10. Leserbrief von Markus Niederdorfer
Selbst der
Stil, wie die GL über die Initianten schrieb, diese im voraus diffamierte,
interessierte keinen Delegierten. Es stellt sich echt die Frage, ob sich
überhaupt die Mühe genommen werden soll, um für die Abstimmung zu kämpfen. Bis
diese dem Volk vorgelegt wird, vergehen Jahre. Ein Aufbäumen in der Bevölkerung
ist nicht zu erwarten. Nicht einmal das Argument einen Bündner Weg in der
Bildung einzuschlagen, greift. Vor Kurzem wurden Millionen für neue,
zeitgemässe Schulhäuser mit Tagesstättencharakter vom Souverän in einzelnen
Gemeinden beschlossen, in anderen ist der Umbau voll im Gange.
Um Geld und
Zeit zu sparen, sollte die Regierung den Mut aufbringen LP21GR und die
Fremdspracheninitiative gemeinsam dem Volk rasch zur Abstimmung vorlegen. Das
wäre der richtige Weg und würde Ruhe in de Volksschule bringen. In zehn Jahren
wird man wissen, ob diese Schulreform gut war. «Fragt das Volk, wie die Polizei
Verbrecher zu fangen hat? Wir Lehrer sind emanzipiert genug», war ein Votum.
Dieser Delegierte hat nicht verstanden, dass die Initiativen genau für seine
Beinfreiheit einstehen. Dass das Fernbleiben der Initianten für Kopfschütteln
sorgte, zeigt, dass doch viele der Anwesenden ihre Hausaufgaben nicht gemacht
haben. Wie immer gab es auch dieses Jahr Delegierte, die die Unterlagen bis zur
Versammlung nicht studiert haben. Wenn aber dieser Satz von der Präsidentin des
LEGR kommt, dann ist das an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten. Der
Entscheid in Bergün ist auch keine Überraschung, denn der LEGR hat sich schon vor
Jahren für den LP21 eingesetzt. Für ihn gibt es nur ein «entweder-oder»
«anstelle von «sowohl-als auch» – obwohl Graubünden kein Harmos-Mitglied ist,
fährt die Bildung so de facto unter dieser Flagge.
Man staunt immer wieder, wie sich akademisch Gebildete so leicht übertölpeln lassen. Die Abstimmungsresultate der DV erinnern an DDR-Verhältnisse. Wenn die Lehrer nur ein wenig die "Grundlagen für den Lehrplan 21" der D-EDK studieren würden, müssten sie sehen, dass sie sich mit dieser Hatz gegen die demokratischen Volksinitiativen, die von ein paar Tausend Stimmbürger unterschrieben wurden, ins eigene Bein schiessen (Politiker werden für Lernbegleiter in naher Zukunft tiefere Löhne verlangen, weil sie nicht mehr unterrichten): https://www.youtube.com/watch?v=UZI2OR7NtD4 . Ungläubige mit Englischkenntnissen könnten die Erfahrungen von Diane Ravitch mit der Kompetenzorientierung lesen oder die Pisa-Resultate derjenigen Länder verfolgen, die bereits auf Kompetenzorientierung umgestellt haben: https://en.wikipedia.org/wiki/Diane_Ravitch
AntwortenLöschenVielen Dank für Ihre Anmerkungen. Es müssten sich halt mehr Leute finden, die den Mut haben mit Gesicht und Namen hin zu stehen. In Graubünden ist der Abstimmungskampf lancieret;)
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