Die Pädagogische Hochschule Schaffhausen und das Erziehungsdepartement
sollen an einem gemeinsamen Standort zusammengelegt werden: Der Regierungsrat
will das Pflegezentrum im Geissbergwald für 15,9 Millionen Franken zu einem
Bildungszentrum umbauen.
Neues Schaffhauser Bildungszentrum entsteht im alten Pflegezentrum, sda, 6.6.
Die Gebäude des Pflegezentrums gehen Ende dieses Jahres an den Kanton
über. Die Spitäler Schaffhausen konzentrieren sich auf ihre Kernaufgaben - sie
ziehen sich verstärkt aus jenen Bereichen zurück, in denen kommunale oder
private Heime tätig sind.
Diese frei werdenden Liegenschaften will der Kanton nun selber nutzen,
wie der Regierungsrat am Montag bekannt gab. Im heutigen Bettenhaus des
Pflegezentrums, das auf zwei Unter- und vier Obergeschossen eine Nutzfläche von
rund 5500 Quadratmetern aufweist, soll die Pädagogische Hochschule Schaffhausen
(PHSH) sowie das Erziehungsdepartement einziehen.
Andere Optionen hat der Regierungsrat verworfen. So gebe es auf dem
Markt gar keinen geeigneten "Nachmieter", der die auf Langzeitpflege
ausgerichtete und in die Jahre gekommene Anlage längerfristig miete und
zonenkonform nutzen wolle oder könne.
Und ein Verkauf des Areals oder eine Abgabe im Baurecht würde eine
Umzonung in eine Wohn- und Gewerbezone notwendig machen. Dies sei aber
"mittel- bis längerfristig aus raumplanerischen Gründen nicht
möglich".
Vision eines
Hochschulcampus
Finanziell schneidet die Variante "Eigennutzung" gemäss
Regierungsrat im Vergleich zu den verworfenen Optionen in etwa gleich ab. Das
geplante Bildungszentrum biete darüber hinaus aber "gewichtige
nicht-finanzielle Vorteile".
So gehe die Zusammenlegung "mit der Ausschöpfung von namhaften
infrastrukturellen und betrieblichen Synergiepotenzialen einher", glaubt
der Regierungsrat.
Zudem verbessere sich die Situation für die PHSH: Diese ist heute in
zwei Liegenschaften eingemietet, die räumlich voneinander getrennt sind und
über keine Aussenräume verfügen. An verkehrstechnisch guter und städtebaulich
sinnvoller Lage biete sich nun am neuen Standort "die Möglichkeit zu einem
Hochschulcampus".
Die Kosten für die Sanierung und die baulichen Anpassungen werden auf
15,9 Millionen Franken veranschlagt. Diese Investition kann laut Regierung
"vollständig kompensiert" werden.
Durch die Standortkonzentration entfallen unter anderem die Mietkosten
für die beiden Gebäude, welche die PHSH derzeit belegt. Zudem kann der Kanton
zwei Liegenschaften im Wert von über 5 Millionen verkaufen, in denen Büros der
Erziehungsdepartements untergebracht sind.
Es soll rasch
vorwärts gehen
Geht es nach dem Willen der Schaffhauser Regierung, soll das neue
Bildungszentrum seinen Betrieb bereits im Sommer 2019 aufnehmen. Dies sei
"unter Berücksichtigung der politischen und planerischen Vorlaufzeiten
ambitioniert", schreibt sie in ihrem Antrag.
Dieser Zeitplan könnte aber realistisch sein, wenn bereits Anfang 2017
die erforderliche Volksabstimmung durchgeführt wird.
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