Der Kanton Baselland hat im vergangenen
September zusammen mit den Nachbarkantonen Aargau, Solothurn und Basel-Stadt
Checks durchgeführt, darunter auch erstmals solche in Französisch in der
sechsten Primarklasse. Heute, acht Monate später, hat die Bildungsdirektion
noch immer nicht über die erzielten Testresultate berichtet. Schuld daran sind,
wie es heisst, technische Gründe beim dafür verantwortlichen
Universitätsinstitut. Mit den Tests beauftragt ist das Institut für
Bildungsevaluation der Universität Zürich.
Die Resultate der Leistungschecks lassen noch immer auf sich warten, Basler Zeitung, 17.5. von Thomas Dähler
Die Kantone Aargau,
Basel-Stadt, Baselland und Solothurn haben den Auftrag für die Tests zusammen
mit dem Auftrag für eine Aufgabensammlung zum kompetenzorientierten Üben und
Prüfen erteilt. Sie sollen dazu beitragen, die Leistungen der Schülerinnen und
Schüler gemäss dem Kompetenzenkatalog des Lehrplans 21 zu evaluieren. Die neuen
Tests lösen Orientierungsarbeiten oder Prüfungen nach altem System ab. Die
ergänzende Aufgabensammlung dient dazu, den Leistungsstand während des
Schuljahrs kompetenzorientiert zu verfolgen. Der Lehrplan 21 bildet den
Referenzrahmen für alle Aufgaben.
Durchgeführt wurden die
Tests im Baselbiet erstmals im September 2013. Dazu zog die Bildungsdirektion
im Februar 2014 ein äusserst positives Fazit. Die Ergebnisse der Tests in der
dritten, sechsten, achten und neunten Klasse würden den Lehrkräften wichtige
Hinweise zur Unterrichtsentwicklung geben, hiess es in der Mitteilung der vier
Kantone zu den Testresultaten. Im vergangenen Jahr nun wurde der Test in der
sechsten Klasse (P6) erstmals auch auf das Fach Französisch ausgeweitet. Bei
diesen Sechstklässlern handelt es sich um den ersten Jahrgang, der vom
Frühfranzösisch-Unterricht mit dem Lehrmittel «Mille feuilles» ab dem dritten
Primarschuljahr profitiert hat. Entsprechend breit auf Interesse stossen
dürften die Resultate dieser ersten umfassenden Leistungsevaluation nach drei
Jahren Französischunterricht.
Die Schülerinnen und
Schüler sowie ihre Lehrer erhielten die individuellen Resultate bereits im
vergangenen November. Doch eine Resultatübersicht für die Bildungsdirektion und
die Öffentlichkeit liegt bis heute nicht vor, wie Kommunikationsleiterin
Deborah Murith der BaZ auf Anfrage bestätigte. Die Gründe sind technischer
Natur. Urs Moser, Titularprofessor am beauftragten Institut, erklärte der BaZ,
das Institut sei zurzeit daran, die Schlussberichte solcher Tests zu
automatisieren. «Leider sind wir mit der Automatisierung der Berichterstattung
im Verzug», führte Moser aus. «Die Resultate sollten wir noch vor den
Sommerferien haben.»
Allerdings tut sich nicht
nur das beauftragte Institut mit der Testreihe des vergangenen Jahres schwer.
Die Bildungsdirektion hat auch Probleme, inhaltlich Fragen zu Kosten,
Verwendung und Datenschutz der Testreihe zu beantworten. Eine Interpellation
von Landrätin Florence Brenzikofer (Grüne) vom vergangenen September zu den Tests
ist bis heute unbeantwortet – und dies unter Missachtung der gesetzlich
vorgegebenen Frist für die Beantwortung von Interpellationen. Die Regierung ist
mit den Antworten hier schon fast fünf Monate im Verzug.
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