Die Thurgauer Regierung hat sich in der Romandie
mit ihren Plänen zur Abschaffung des Französischunterrichts in der Primarschule
kaum Freunde gemacht. In einem Interview mit der 'Sonntagszeitung' kritisiert
auch CVP-Präsident Christophe Darbellay dieses Vorhaben der Thurgauer. Es sei
"ein schlimmer Schritt der Ostschweizer, der den Zusammenhalt des Landes
untergrabe", so Darbellay.
Schweiz: Darbellay hofft auf ein Machtwort des Bundesrats, Radio Rottu, 10.4.
"Ausgerechnet ein Kanton, der von der SVP
dominiert, die von Ausländern perfekte Sprachkenntnisse verlangt und für sich
das nationale Monopol beansprucht, strapaziert die Solidarität der
Landesteile", kritisierte der Unterwalliser im Interview. Es sei wichtig,
dass Kinder möglichst früh mit einer Fremdsprache in Berührung kämen.
Darbellays Hoffnungen ruhen nun auf Bundesrat Alain Berset. Dieser müsse
"ein Machtwort sprechen", so Darbellay. Unternommen hat der
SP-Innenminister bereits etwas, wie die 'Sonntagszeitung' ausführt. Hinter den
Kulissen habe Bersets Departement bereits die kantonalen Erziehungsdirektoren
zu einer Vorabklärung eingeladen. Dabei solle es nicht darum gehen, ob, sondern
wie der Bund den Thurgau in die Pflicht nehmen solle. Bis der neue Lehrplan der
Thurgauer in Kraft tritt ist das letzte Wort wohl nicht gesprochen. Bis zum
Herbst bleibt Handlungsspielraum.
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