Auch in Schulfragen ist es nicht unbedeutend, was der grösste
Stand gerade tut. Man denke bloss an seinen Entscheid für Englisch als erste
Fremdsprache. Nach Kantonen wie den beiden Basel oder Nidwalden beschäftigt
sich nun also auch der Kanton Zürich mit der Einführung des Lehrplans 21. Ende
letzter Woche hat die Bildungsdirektion den leicht angepassten Lehrplan 21 der
Öffentlichkeit vorgestellt.
Leserbrief, NZZ, 22.4. von Markus Stauffenegger
Noch vor kurzem wollten die Lehrer nicht mehr
mittun, jetzt scheint der Start zur Vernehmlassung in Minne erfolgt zu sein.
Laut
NZZ vom 16. 4. 2016 hat der Lehrplan die zuständige Bildungsdirektorin total
überzeugt und damit schon einmal die erste von drei Hürden genommen. Seine
Kompetenzorientierung ist kein Thema. Ebenfalls kein Stolperstein scheint die
Hürde der Beurteilung zu sein. Obwohl aus Pädagogenkreisen dann und wann zu
hören ist, man könne mit der Einführung des Lehrplans auch gleich die Noten in
die Wüste schicken, ist auch im Kanton Zürich nichts Derartiges zu hören.
Richtig
spannend wird es also erst bei Hürde drei, der Stundentafel. Der Lehrplan 21
bringt zwar die Inhalte, wie viel Zeit, sprich: wie viele Lektionen, dafür
jeweils zur Verfügung stehen, das muss dann jeder Kanton selber ausjassen. Auch
im Kanton Zürich ist das nicht anders. Und auch hier wie anderswo gilt die
Vorgabe: Kostenneutral muss es sein. Gibt es mehr Mint- und
Informatikunterricht, dann bleibt entsprechend weniger für die Handarbeit
übrig. Das kann zu Ärger führen! Dabei geht es nicht um eine Lektion mehr oder
weniger. Wie viel Zeit jedes Kind effektiv braucht, lässt sich sowieso nicht
mit einer Stundentafel erfassen. Hier prallen Weltanschauungen aufeinander.
Böse Welt contra guter Mensch kann es dann schon einmal heissen. Wir sind
gespannt: Erst bei der Stundentafel geht es beim Lehrplan um die Wurst!
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