Der Bericht von Walter Bernet über die Präsentation des in die Vernehmlassunggehenden Zürcher Lehrplans 21 gibt leider die berechtigten Argumente der Gegner
nicht wieder. Es kann keine Rede davon sein, dass sich die Gegner des Lehrplans
21 eine Schule wie zu Gotthelfs Zeiten wünschen, wie Bildungsdirektorin Silvia
Steiner suggeriert, sondern diese stören sich an wesentlichen Punkten wie der
hohen Anzahl der Kompetenzen und daran, dass die Lehrerpersönlichkeit als
Bezugsperson der Kinder zum Lernbegleiter mutieren soll. So werden die Kinder
sich selber überlassen. Dagegen spricht Hatties umfassende internationale
Studie, wonach die Lehrerpersönlichkeit den Schulerfolg erheblich beeinflusst.
Leserbrief, NZZ, 22.4. von Maria Spillmann
Es ist die auf nationaler Ebene nicht legitimierte OECD, welche die
Weisungen der USA ausformuliert und über die Erziehungsdirektorenkonferenz
(EDK) (eine ebenfalls nicht vom Volk gewählte Behörde) weitergibt, welche dann
«sanften» Druck auf Schulpräsidien, Schulleitung und Verbände der Lehrerschaft
ausübt. Da ist es angebracht, dass das Volk mitredet, wie es die zustande
gekommene Initiative fordert. So müssen dringendst die Medien die Eltern dort
aufklären, wo diese fälschlicherweise Ungenügen bei sich und ihren Kindern
suchen: Die bildungsnahen Eltern büffeln mit den Kindern selber oder schicken
sie in den Nachhilfeunterricht, um den Stoff nachzuholen, welchen die sich
selbst überlassenen Kinder mit den schon nach den Methoden des Lehrplans 21
gedruckten und eingesetzten Lehrmitteln nicht verstanden haben. Apropos
angestrebter Kostenneutralität: Die Verdoppelung der öffentlichen Bildungsausgaben
der Schweiz seit 1990 hat sich mehrheitlich nicht auf den Lernerfolg der
Schüler und Schülerinnen ausgewirkt.
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