Nachgefragt: Informatikkonzept Graubünden

Nach dem Willen der Bündner Schulbehörden soll der Kanton ein neues ICT-Konzept bekommen. Dieses Vorhaben ist in der Zwischenzeit aber gebremst worden. Der Präsident des Bündner Schulbehördenverbandes, Peter Reiser, nimmt Stellung.

UK: Informatik ist Pflichtfach und es gibt einen Lehrplan dazu. Genügt der nicht mehr?
PR: Der bestehende Lehrplan zu Informatik ist ein paar Jahre alt und nimmt keine Rücksicht auf die technischen Entwicklungen der letzten Jahre. So kann z.B. Tastatur erst im 8. Schuljahr angeboten werden (keine Angebotspflicht). Der Einsatz von e-books oder andern elektronischen Lehrmitteln ist nicht geklärt, ebenso wenig wie die Frage, welche Geräte auf welcher Stufe sinnvoll sind.  

UK: ICT ist prominent auch im LP 21 integriert. Wieso übernimmt man nicht die erarbeiteten Vorgaben?
PR: Unser Vorschlag ist, dass die Vorgaben aus dem Lehrplan 21 übernommen werden.

UK: Will der Kanton GR einen eigenen ICT-Lehrplan erstellen?
PR: Der Kanton wird im Rahmen der Einführung von Lehrplan 21 auch den ICT-Bereich

definieren bezüglich Inhalte und Ziele und Fächerdotation. Leider hat es der Grosse Rat

abgelehnt, den Bereich ICT bereits jetzt im Sinne des Auftrages der KBK umzusetzen, sodass es erst in 3-4 Jahren zu Anpassungen kommt.

UK: Ist die Zusammenstellung der an diesem Projekt Beteiligten zielführend?

PR: Wir sind der festen Ueberzeugung, dass alle relevanten Fragen von allen Beteiligten

gemeinsam angegangen werden sollten. Nur so besteht Gewähr, dass die Umsetzung auch klappt. Dieses Anliegen wurde in der Antwort der Regierung auch aufgenommen.