5. Februar 2015

Meilenstein Berufseinstieg

Im Fricktal trafen sich Lehrer und das Gewerbe zu einem Austausch zum Übertritt von der Schule in die Lehre.




Gewerbler und Lehrer diskutieren, Bild: Nadine Pfeifer

Was ist nötig, damit der Übergang von der Schule in die Lehre klappt? Aargauer Zeitung, 5.2. von Nadine Pfeifer


Das Zusammensitzen von Gewerbe und Lehrpersonen in Diskussionsgruppen hat zum Ziel, den Lernenden eine möglichst klare Vorstellung vom Übergang von Schule in Berufslehre bieten zu können.
Auch Regierungsrat und Vorsteher des Departements Bildung Alex Hürzeler sowie Kurt Schmid, Präsident des Aargauischen Gewerbeverbands nahmen am Anlass teil. Alex Hürzeler betonte bei seiner Begrüssungsrede, wie wichtig es sei, den Jugendlichen bei diesem wichtigen Meilenstein unterstützend und motivierend beizustehen. Kurt Schmid saget: «Sowohl für die Schüler als auch für die Wirtschaft ist es von grosser Wichtigkeit, dass Schüler möglichst direkt nach Abschluss der Volksschule in die Lehre einsteigen und nicht erst im Alter von 17 oder 18 Jahren.» Zur Berufsfindung existieren Programme, wie zum Beispiel «Lehrstelle jetzt Plus».
Erst wenn auch mithilfe dieser Unterstützung ein direkter Einstieg in eine Lehre nicht mehr realistisch ist, können sich die Schüler über die zentrale Anlaufstelle «Wegweiser» für eine Zwischenlösung anmelden. Auf dem Sorgenparameter des Gewerbeverbandes findet man aber trotz diverser Programme nach wie vor die Angst um den Nachwuchsmangel unter den ersten Rängen. Für einen geglückten Übergang in die Berufswelt und die richtige Berufswahl eines Jugendlichen ist auch die Unterstützung von Eltern, Lehrbetrieben und Lehrpersonen wichtig. Kurt Schmid: «Einen jungen Menschen in den falschen Beruf zu bringen bedeutet für alle Beteiligten einen enormen Schaden.»
Alex Hürzeler ging auch auf den neuen «Lehrplan 21» ein. 21 deutsch- und mehrsprachige Kantone der Schweiz wollen dabei einen harmonisierten Lehrplan verfolgen. Der Kanton Aargau will sich mit dessen Umsetzung Zeit lassen bis 2020.

Nicht verstandene Aufregung

Der Lehrplan soll an die Aargauer Voraussetzungen angepasst werden und das brauche seine Zeit, sagt Alex Hürzeler. Wie das bereits diesen Sommer umgesetzt werden sollte, wie es in Basel-Stadt der Fall sein wird, kann er nicht nachvollziehen. Die Aufregung um den «Lehrplan 21» versteht er jedoch auch nicht ganz. «Eine Überarbeitung der Lehrpläne wäre so oder so notwendig gewesen, weil die bisherigen langsam veraltet sind.» Der neue Lehrplan soll vor allem die Anwendung des Wissens vertiefen, einen Fokus auf Wirtschaft legen sowie Theorie und Praxis einander annähern. Das bedeute keinesfalls weniger Stoffwissen, es gehöre jedoch noch mehr in den Bildungsrucksack eines Jugendlichen, unter anderem auch methodische und soziale Kompetenzen. Der «Lehrplan 21» soll dabei als Kompass dienen damit sich die Schüler möglichst gute Voraussetzungen für ihre Lehrstellensuche aneignen können.

Ein gutes Fundament

Kurt Schmid betonte, dass es Dinge gibt, die man bis zur Unendlichkeit wiederholen müsse, um ein gutes Fundament zu bilden. «Dazu gehört zum Beispiel, zu wissen, wie man einen Brief aufsetzt.» Das gehört genauso zur Schulbildung wie ein ausreichendes Fachwissen. Gewerbeverband und Regierungsrat sind sich in diesen Aspekten einig und wissen die «hervorragende Zusammenarbeit» beide sehr zu schätzen.
Nach der Begrüssung trafen sich Lehrpersonen und Gewerbe-Leute in Klassenzimmern für Diskussionen zu Themen wie zum Beispiel «Wie holen wir die Eltern mit ins Boot», «Weiterführende Schule oder Berufsmatura» und «Umgang mit schulmüden Jugendlichen».


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