FDP-Nationalrat Fathi Derder spricht von Fehlinformation, Bild: Peter Klaunzer
Kritik an Kommunikation der Bildungskommission, NZZ, 13.10.
Was ist der Grund für
seine Kritik? Am Freitag informierte MatthiasAebischer (sp., Bern) als Präsident der WBK über den Zwischenstand derVerhandlungen im Sprachenstreit. (NZZ
11. 10. 14). Unter anderem geht es um die Frage, ob und wie der obligatorische
Unterricht einer zweiten Landessprache in der Primarschule sichergestellt
werden kann. Die Debatte kam auf, nachdem die Kantone Thurgau, Schaffhausen und
Nidwalden unlängst angekündigt hatten, den Französischunterricht aus dem
Lehrplan der Primarschule zu streichen.
In der
Kommission liegen zwei Entwürfe für eine Kommissionsinitiative von Kathy Riklin
(cvp., Zürich) und Jean-François Steiert (sp., Freiburg) auf dem Tisch, welche
fordern, den obligatorischen Unterricht einer zweiten Landessprache im
nationalen Sprachengesetz zu verankern. Das entspräche einem Eingriff in den
Zuständigkeitsbereich der Kantone. Deshalb ist es unklar, ob es für diese
Vorstösse in der Kommission eine Mehrheit gibt. Die WBK hat denn auch am Freitag
noch nichts entschieden.
In ihrem
Communiqué vom Freitag steht jedoch, die Kommission behalte sich vor, in der
Wintersession eine Kommissionsinitiative zu ergreifen. Diese Ankündigung kann
auch als Druckmittel gegenüber der Konferenz der kantonalen
Erziehungsdirektoren verstanden werden. Genau darüber ärgert sich nun Derder.
Es sei am Freitag gar nicht über die Ergreifung einer Initiative debattiert,
geschweige denn abgestimmt worden. Bis jetzt sei dies erst ein Vorstoss von
zwei Kommissionsmitgliedern.
Aebischer, der als
Kommissionspräsident für das Communiqué verantwortlich zeichnet, versucht auf
Anfrage zu beschwichtigen. Er gebe zu, dass die Formulierung in der
Medienmitteilung etwas unglücklich gewählt sei. Es herrsche aber Einigkeit in
der Kommission, dass Handlungsbedarf bestehe. Zudem sei über den Vorschlag von
Riklin und Steiert bereits in der Sitzung vom 29. August gesprochen worden. Ob
es tatsächlich zu einer Kommissionsinitiative komme − und wenn ja, welchen
Inhalts −, werde Gegenstand einer Sondersitzung in der Wintersession sein.
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