Die Kommission für Bildung und Forschung von Economiesuisse hat sich
gestern auch zum Fremdsprachenstreit geäussert. Sie rät, den Sprachenkompromiss
der kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) aufzugeben. Dieser sieht
vor, dass die Primarschüler spätestens ab der dritten Klasse die erste, ab der
fünften Klasse die zweite Fremdsprache lernen. Statt zwei Fremdsprachen in der
Primarschule sei es sinnvoll, wenn sich die Primarschüler auf nur eine
Fremdsprache konzentrieren könnten, heisst es in den gestern veröffentlichten
Leitlinien der Bildungskommission. Diese begründet ihre Haltung mit
wissenschaftlichen Erkenntnissen: «Je früher Kinder mit der neuen Sprache
konfrontiert werden, desto intensiver muss diese Sprache angewandt werden,
damit sich ein nachhaltiger Lerneffekt einstellt.» Die Ausbildung der Kinder in
der Muttersprache, den Naturwissenschaften und vor allem der Mathematik müsse
Priorität erhalten. Diese Fächer dürften keinesfalls darunter leiden, weil die
Primarschüler zwei Fremdsprachen lernen müssten.
Ob diese eine Fremdsprache in der Primarschule eine Landessprache oder Englisch
sein soll, dazu äussert sich Economiesuisse nicht. Die 36-köpfige Kommission
sei in der Frage geteilt, sagte Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse.
Quelle: Tages Anzeiger, 2.10. von Anja Burri
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