Die PH Luzern verspricht kein pingeliges Herumreiten auf Grammatik dank moderner Lehrmittel, Bild: Neue Luzerner Zeitung
Hochschule will das "Franz" retten, Neue Luzerner Zeitung, 14.6. von Robert Knobel
Der zweiten
Schweizer Landessprache weht ein steifer Wind entgegen. So sammelt etwa der
Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverband (LLV) derzeit Unterschriften für eine
Initiative «nur eine Fremdsprache in der Primarschule». Ist es also nur eine
Frage der Zeit, bis Französisch in der Volksschule marginalisiert wird?
So weit will
es die Pädagogische Hochschule (PH) Luzern nicht kommen lassen. Sie hat sich
die Stärkung des Französisch auf die Fahnen geschrieben. So ist sie als erste
Deutschschweizer PH in die «Agence Universitaire de la Francophonie» (AUF)
aufgenommen worden. Zudem hat die PH Austauschprojekte mit Partnerhochschulen
in Marokko und Kamerun aufgebaut. «Nächstes Ziel sind Partnerschaften mit einer
belgischen oder kanadischen Hochschule», sagt Michael Eisner, Fachleiter
Französisch an der PH Luzern. Auch gemeinsame Forschungsprojekte sind geplant.
Nur
wenige belegen Französisch
Wie dringend
die Stärkung des Französisch ist, zeigt sich in der PH-Statistik: Nur 197 von
insgesamt 1151 Studierenden belegen zurzeit das Fach. Zum Vergleich: Beim
Englisch sind es 514. «Französisch hat in der Deutschschweiz ein
gesellschaftliches Problem», stellt Eisner fest. Die Sprache leide an
mangelnder Akzeptanz, und der Unterricht müsse gegen vorgefasste Meinungen
ankämpfen, die oft nicht berechtigt seien.
Selbst im
Fachkonzept der PH heisst es: «Französisch rangiert in der Beliebtheitsskala
der Fächer meist im unteren Bereich.» Michael Eisner: «Der Unterricht in der
Volksschule hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht.» Pingeliges
Herumreiten auf Grammatikregeln sei passé, heute werde «kompetenzenorientiert»
unterrichtet.
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