In der Corona-Pandemie stehen die Schulen unter starkem Druck. Beim Lehrpersonal vermehren sich die Burn-outs. Auch die Zahl der im Unterricht abgehängten Schülerinnen und Schüler ist laut einer neuen Studie alarmierend hoch.
Lehrer ausgebrannt - Schüler abgehängt, sda, 18.2.
Erst das Homeschooling, dann Teilklassen-Unterricht und schliesslich
zahlreiche Quarantäne-Fälle oder sogar Massentests: In der Corona-Pandemie
stehen die Schulen unter starkem Druck.
Das verdeutlicht nun eine neue
Umfrage der Gewerkschaft VPOD bei insgesamt 1200 Lehrkräften. Im
Corona-Jahr 2020 standen 87 Prozent von ihnen unter einem gewachsenen
psychischen Druck.
Obwohl 81 Prozent angaben, dem
Lehrplan folgen zu können, war das doch mit grösseren Aufwand verbunden. Bei 59
Prozent sank die Arbeitszufriedenheit, und 31 Prozent fühlten sich gar weniger
gesund.
Bildungsrückstände aufholen
Über die Hälfte der befragten
Lehrpersonen gaben an, ihre Schüler hätten aus dem Lockdown vom Frühling 2020 noch
Nachholbedarf. In der Deutschschweiz haben 27 Prozent den Eindruck, einige
Schülerinnen und Schüler hätten den Anschluss verloren. In der Romandie waren
es gar 57 Prozent.
Immerhin erhöhten die Schulen bei
13 Prozent der Befragten in der Deutschschweiz das Nachhilfeangebot. In der
Westschweiz intensivierten 46 Prozent den Nachhilfeunterricht.
Aus der Umfrage folgert der VPOD,
dass die Defizite aus dem Lockdown grosse Aufmerksamkeit brauchen. Die
Bildungsrückstände müssten behoben werden. Wie bei der Härtefallhilfe für die
Wirtschaft brauche es Mittel, den Schülern wieder auf die Beine zu helfen.
Alarm wegen zunehmenden
Depressionen
Im laufenden Schuljahr ist es für
die VPOD nicht sinnvoll, die Benotungs- und Testfrequenzen durchzuziehen. Die
Zahl der Prüfungen müsse sinken. Andererseits sind Konzepte nötig, wie
Auszubildende auch in diesem vollwertige Abschlüsse erreichen können.
Grösseres Gewicht ist gemäss der
Gewerkschaft der psychologischen Betreuung der Kinder und Jugendlichen
beizumessen. Beratungsstellen und Jugendpsychiatrie hätten schon mehrmals Alarm
wegen der zunehmenden Depressionen geschlagen. Ressourcen zum Erkennen und
Lindern der psychischen Not der Heranwachsenden seien ein Gebot der Stunde.
Zudem müssten Kantone und Schulen
etwas gegen die Überlastung und Erschöpfung der Lehrkräfte unternehmen.
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