Die Kantonale Eltern-Mitwirkungsorganisation (KEO) hat im November 2'500 Zürcher Eltern zu Sinn und Unsinn der Hausaufgaben ihrer Kinder befragt. Die Corona-Krise und der damit einhergehende Fernunterricht waren allerdings nicht Teil der Befragung. Der «Landbote» macht die Ergebnisse der Befragung nun publik. Diese zeigt: 19 Prozent der befragten Eltern erachten Hausaufgaben als «sehr wichtig», weitere 41 Prozent immerhin als «wichtig». Das ergibt kumuliert 60 Prozent.
Zürcher Elternumfrage zeigt: Nur 60 Prozent halten "Ufzgi" für sinnvoll, Top Online, 30.12.
Insgesamt 33 Prozent hingegen erachten die Hausaufgaben als «weniger wichtig» oder «gar nicht wichtig». Die übrigen sieben Prozent haben sich zur Frage nicht geäussert.
Auffallend ist, dass sich die Dauer der Hausaufgaben von Kind zu Kind stark unterscheidet, schreibt der «Landbote» weiter. 36 Prozent der Eltern gaben an, dass ihre Kinder täglich rund eine Viertelstunde mit den Hausaufgaben verbringen. Bei 30 Prozent dauern die «Ufzgi» 30 Minuten. Weitere 16 Prozent verbringen durchschnittlich eine Dreiviertelstunde mit den Hausaufgaben. Bei den übrigen 18 Prozent nehmen die Hausaufgaben gar eine ganze Stunde am Tag in Anspruch.
Schule ist auch ohne Hausaufgaben ein Fulltime-Job
Daher rührt wohl auch das Argument, welches viele der skeptischen Eltern in der Umfrage anführen: Sie finden, die Schule per se sei bereits ein Fulltime-Job – wenn die Kinder danach noch Hausaufgaben lösen müssten, litten darunter die Motivation und die Konzentration.
Die KEO, welche die Befragung durchgeführt hat, schlussfolgert aus den Resultaten, dass sich am Modell der Hausaufgaben etwas ändern müsse. Das Repetieren des Stoffs müsse vermehrt in die Schulzeit eingebunden werden, um Kinder und Eltern nach Schulschluss nicht zu überfordern. Studien deuten auch darauf hin, dass Hausaufgaben den Graben zwischen starken und schwachen Schülern weiter vergrössern.
An verschiedenen Schulen in der Schweiz finden bereits Pilotprojekte zu Schulbildung ohne Hausaufgaben statt. So lernen die Kinder der 1. bis 3. Klasse an der Primarschule Männedorf ZH seit den Sommerferien gänzlich ohne Hausaufgaben.
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