Der Kindergarten soll auch im Kanton Graubünden obligatorisch werden.
Dies fordert der Verband Lehrpersonen Graubünden (Legr) nach der Jahrestagung
vom Samstag in Chur. Graubünden ist der einzige Kanton, der kein
Kindergartenobligatorium kennt.
Zwar gehört der Kindergarten in Graubünden mit der Totalrevision des
Schulgesetzes seit 2013 formell zur Volksschule. Im Gesetz wurde er den anderen
Stufen jedoch nur teilweise gleichgestellt.
Noch ist der Kindergarten freiwillig, Südostschweiz, 22.9.
Die Einführung eines Obligatoriums ist laut Legr-Präsidentin Sandra
Locher Benguerel zwar nur eine formelle Sache, weil 99,5 Prozent aller Bündner
Kinder den Kindergarten besucht. Dennoch beantragt die Geschäftsleitung
des Legr, mit den anderen Kantonen gleichzuziehen. Das Anliegen wird nun dem
Kanton vorgelegt, so dass die Regierung dies mit der Teilrevision des
Schulgesetzes dem Grossen Rat vorschlagen könnte.
Auch zwei weitere Forderungen werden dem Kanton überreicht: Einerseits
das Zugeständnis, dass die Lehrpersonen im Kindergarten auch eine Klasse zu
leiten haben, und andererseits, dass die Arbeitszeit der
Kindergartenlehrerinnen in 45-Minuten-Lektionen anstatt in Stunden ausgewiesen
werden sollen. Weiter sollen die Kindergartenlehrer künftig gleich viele
Lektionen unterrichten wie die der anderen Stufen.
Auch in Sachen Entlöhnung möchte der Legr eine Vereinheitlichung. Dazu
reichte er vor zwei Jahren eine Diskriminierungsklage ein, die den schweizweit
tiefsten Lehrberufslohn aufgrund des Geschlechtes in den Fokus nahm. Da diese
Klage noch am Verwaltungsgericht hängig ist, wurde der Lohn aktuell nicht in
die politischen Forderungen aufgenommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen