22. September 2019

Bündner Lehrerverband fordert obligatorischen Kindergarten


Der Kindergarten soll auch im Kanton Graubünden obligatorisch werden. Dies fordert der Verband Lehrpersonen Graubünden (Legr) nach der Jahrestagung vom Samstag in Chur. Graubünden ist der einzige Kanton, der kein Kindergartenobligatorium kennt.
Zwar gehört der Kindergarten in Graubünden mit der Totalrevision des Schulgesetzes seit 2013 formell zur Volksschule. Im Gesetz wurde er den anderen Stufen jedoch nur teilweise gleichgestellt.
Noch ist der Kindergarten freiwillig, Südostschweiz, 22.9. 


Die Einführung eines Obligatoriums ist laut Legr-Präsidentin Sandra Locher Benguerel zwar nur eine formelle Sache, weil 99,5 Prozent aller Bündner Kinder den Kindergarten besucht. Dennoch beantragt die Geschäftsleitung des Legr, mit den anderen Kantonen gleichzuziehen. Das Anliegen wird nun dem Kanton vorgelegt, so dass die Regierung dies mit der Teilrevision des Schulgesetzes dem Grossen Rat vorschlagen könnte.

Auch zwei weitere Forderungen werden dem Kanton überreicht: Einerseits das Zugeständnis, dass die Lehrpersonen im Kindergarten auch eine Klasse zu leiten haben, und andererseits, dass die Arbeitszeit der Kindergartenlehrerinnen in 45-Minuten-Lektionen anstatt in Stunden ausgewiesen werden sollen. Weiter sollen die Kindergartenlehrer künftig gleich viele Lektionen unterrichten wie die der anderen Stufen.

Auch in Sachen Entlöhnung möchte der Legr eine Vereinheitlichung. Dazu reichte er vor zwei Jahren eine Diskriminierungsklage ein, die den schweizweit tiefsten Lehrberufslohn aufgrund des Geschlechtes in den Fokus nahm. Da diese Klage noch am Verwaltungsgericht hängig ist, wurde der Lohn aktuell nicht in die politischen Forderungen aufgenommen. 


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