Der Französischunterricht an den Thurgauer Primarschulen wird auf das
kommende Schuljahr hin verbessert: Eine Lektion pro Woche muss in Halbklassen
unterrichtet werden, und mit «dis donc!» kommt ein neues Lehrmittel zum
Einsatz. Dispensationen werden vereinfacht.
Thurgauer Regierung verbessert Frühfranzösisch, Top Online, 20.2.
Das kantonale Amt für
Volksschule informierte am Dienstag über die Neuerungen. Diese
entsprechen den Erwartungen und Beschlüssen aus Politik und Gesellschaft. Die
Anpassungen gelten ab dem Schuljahr 2018/2019.
Dispensationen für Fremdsprachen werden künftig einfacher, wie
es im Communiqué heisst. Die Schulleitung kann Schülerinnen und Schüler in
Absprache mit der jeweiligen Lehrperson und den Eltern dispensieren. Die
Schulaufsicht muss nicht mehr beigezogen werden.
Mindestens eine Französischlektion pro Woche muss in Halbklassen
unterrichtet werden. Dies sei bereits heute in vielen Primarschulen Praxis. An
den Mehrkosten beteiligt sich der Kanton mit 700'000 Franken. Weiter zählen die
Leistungen in Französisch und Englisch in Zukunft nicht mehr beim Übertritt in
die Sekundarschule.
Schliesslich führen die Primar- und Sekundarschulen im Sommer
ein neues Lehrmittel ein. «dis donc!» des Lehrmittelverlags Zürich überzeuge
mit der Möglichkeit, Unterricht differenziert zu gestalten, mit seinem
digitalen Übungsmaterial und einem altersgerechten grafischen Auftritt, heisst
es.
Daneben laufen
Bestrebungen, um Sprachaustausche und die Weiterbildung der Lehrerinnen und
Lehrer zu stärken. Die Neuerungen wurden vom Kanton gemeinsam mit Bildung
Thurgau, dem Verband der Schulgemeinden und dem Verband der Schulleiterinnen
und Schulleiter erarbeitet und vom Regierungsrat beschlossen.
Der Thurgauer Grosse Rat hatte im Mai 2017 beschlossen, den
Französischunterricht auf der Primarstufe abzuschaffen, und damit landesweite
Diskussionen ausgelöst. Die Regierung präsentierte darauf
Verbesserungsvorschläge, um das Primarschulfranzösisch zu retten. Im Juni
sprach sich der Grosse Rat dann knapp mit 62 zu 60 Stimmen für die Beibehaltung
aus.
Diese Meldung wird begleitet von Titeln wie
AntwortenLöschen"Besserer Französischunterricht an Thurgauer Primarschulen ab Sommer" oder "Thurgauer Regierung verbessert Frühfranzösisch". Die Thurgauer Schlaumeier wollen vertuschen, dass sich die Qualität in Wahrheit verschlechtern wird.
Erstens sind da die erleichterten Ausstiegsmöglichkeiten. Manche Schüler werden sich hier für immer vom Französischen verabschieden.
Zweitens ist Französisch nicht mehr übertrittsrelevant. Damit verbunden verschwindet jede Motivation, sich in diesem Fach anzustrengen. Es darf gespielt werden, hurra! Nach zwei Jahren beginnt man an der Sekundarschule dann wieder ganz von vorne. Dies allerdings mit einem neuen Lehrmittel und noch besser ausgebildeten Lehrern, respektive Entertainern. Man wirft also letztlich ziemlich viel Geld auf, um sicherzustellen, dass die Schüler nicht profitieren.