Der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer kommt dem Lehrpersonal teilweise entgegen: Er reduziert die umstrittenen Leistungs-Checks an den Basler Volksschulen. Die Basler Schüler dürfen aufatmen: Sie werden künftig weniger häufig zu Leistungs-Checks aufgeboten und mit Schülern aus den umliegenden Kantonen verglichen.
Statt vier nur noch drei: Cramer schafft einen Leistungs-Check ab, Tageswoche, 8.2. von Yen Duong
Der Basler Erziehungsdirektor Conradin
Cramer (LDP) gibt «nach intensiven Diskussionen» mit der Kantonalen
Schulkonferenz (KSBS), den drei Partnerkantonen im Bildungsraum Baselland,
Aargau und Solothurn sowie mit Wirtschaftsverbänden» teilweise nach und schafft
ab diesem Jahr den sogenannten Check S3 ab. Diesen mussten die Schülerinnen und
Schüler bisher in der dritten Klasse der Sekundarschule absolvieren.
Damit reagiert das
Erziehungsdepartement gemäss Mitteilung auf eine Resolution der KSBS, die letzten März
eine Abschaffung der Checks gefordert hatte. «Mit dem Verzicht auf den Check S3
will das Erziehungsdepartement dem in der Resolution geäusserten Bedürfnis nach
Entlastung der Lehrpersonen nachkommen», heisst es. Die KSBS bezeichnete die
Leistungschecks als unnötig und teuer. Diese würden bloss zu einer «Teaching to
the test»-Mentalität der Lehrpersonen führen. Das entwerte den Unterricht.
Basel-Stadt mit
schlechten Resultaten
Ganz auf die kantonsübergreifenden
Leistungs-Checks verzichten will Cramer aber nicht. Vielmehr will er
«gleichzeitig die Checks P3, P6 und S2 stärken». So soll der Check P6, der
bisher in der sechsten Primarklasse absolviert wurde, neu in die fünfte Klasse
vorverlegt werden. «Damit können die Auswertungen besser und länger zur
Förderung der Schülerinnen und Schüler genutzt werden», schreibt das
Erziehungsdepartement in seiner Mitteilung.
Der Check S2 in der Sekundarschule soll
hingegen neu zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, um «eine noch höhere
Relevanz für die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler zu
erreichen».
Bei den erst vor wenigen Jahren
eingeführten Checks schneiden Basler
Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu Solothurn, Baselland und Aargau
schlecht ab. Vor allem in den oberen Primarschulstufen sind die
Unterschiede zu den umliegenden Kantonen grösser. Zurückzuführen ist das
Ergebnis unter anderem darauf, dass in Basel-Stadt der Anteil an Schülerinnen
und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache deutlich am höchsten ist. Etwa 50
Prozent spricht eine andere Muttersprache als Deutsch. Bei den anderen Kantonen
liegt dieser Wert bei etwa 30 Prozent.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen