Für knapp 29'000 Thurgauer
Schülerinnen und Schüler beginnt am Montag ein neues Schuljahr an der
Volksschule. Das sind rund 0,7 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die
Besetzung der Lehrpersonenstellen verlief auch dieses Jahr problemlos.
Zwei Jokertage und längere Weihnachtsferien, Kreuzlinger Zeitung, 11.8.
Mit einem Plus von rund einem Prozent
steigen die Schülerzahlen am stärksten in der Primarschule. Diese Entwicklung
setzt sich auch für die kommenden Jahre fort. Nach Jahren des Wachstums
stabilisieren sich die Zahlen im Kindergarten wieder auf hohem Niveau. Rund
2600 Kinder werden zum ersten Mal ihren orangen Kindergartenbändel tragen. Das
sind etwa 150 weniger als im Vorjahr. Für die Sekundarstufe ist nochmals ein
geringer Rückgang um knapp ein Prozent zu verzeichnen. Für die kommenden Jahre
kündigt sich dann auch dort ein bescheidenes Wachstum an.
«Insgesamt werden sich die
Schülerzahlen in den kommenden Jahren auf dem heutigen Niveau halten», so die
Prognose von Beat Brüllmann, dem neuen Chef des Amts für Volksschule. Das sei
allerdings nur der Blick über den ganzen Kanton. Je nach demographischer
Struktur und Standort sehe die Situation in den einzelnen Schulgemeinden sehr
unterschiedlich aus, von einem starken Anstieg bis zu weiterhin rückläufigen
Zahlen. Eine Möglichkeit mit diesen Herausforderungen umzugehen, liege in der
Schaffung grösserer Strukturen, z. B. durch institutionalisierte Zusammenarbeit
mehrerer Schulgemeinden oder die Bildung von Volksschulgemeinden.
Im vergangenen Schuljahr
verzeichneten die Schulgemeinden rund 3200 Anstellungen von Klassen- und
Fachlehrpersonen. Dahinter stehen circa 2100 Vollzeitäquivalente. Das
entspricht einem Anstieg von rund einem Prozent. Dieser Wert ergibt sich aus
den ebenfalls leicht gewachsenen Schülerzahlen. Die Besetzung der
Lehrpersonenstellen war auch dieses Jahr unproblematisch. Bis auf einzelne
Stellen im Bereich der Heilpädagogik und wenige kleinere Pensen waren bereits
vor den Sommerferien alle Stellen besetzt.
Für Felix Züst, Präsident des
Verbands der Thurgauer Schulgemeinden, befinden sich die Schulgemeinden in
einer erfreulichen Situation: «Offene Stellen lassen sich zurzeit mit gut
ausgebildeten und motivierten Lehrpersonen besetzen.» Auch die
Schulleitungsstellen konnten besetzt werden. Der Arbeitsmarkt für Lehrpersonen
funktioniert auch aus Sicht der Abgängerinnen und Abgänger der Pädagogischen
Hochschule Thurgau. Grösstenteils haben sie eine Anstellung nach ihren
Vorstellungen gefunden, rund zwei Drittel davon im Kanton Thurgau.
Die Schulgemeinden beschäftigen sich
derzeit intensiv mit Fragen eines guten und lebensdienlichen Unterrichts. Ein
Ausgangspunkt dafür ist die geplante Einführung des neuen Lehrplans Volksschule
Thurgau. Der neue Lehrplan zielt darauf ab, die Schülerinnen und Schüler an zentrale
Kompetenzen heranzuführen und nimmt dabei konkreten Bezug auf aktuelle
Herausforderungen z. B. im Bereich der Medien und Informatik. Die
Vernehmlassung zum neuen Thurgauer Lehrplan stiess auf viel Interesse. Derzeit
sind die zuständigen Stellen damit beschäftigt, die Stellungnahmen auszuwerten
und allfälligen Anpassungsbedarf abzuleiten.
Mit dem neuen Schuljahr treten zwei
organisatorische Neuerungen in Kraft. Jede Schülerin und jeder Schüler kann ab
sofort ohne Angabe von Gründen an zwei «Jokertagen» dem Unterricht fern
bleiben. Die Weihnachtsferien dauern ab diesem Schuljahr immer zwei ganze
Wochen.
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