Heute lernt man in der Schule, dass 1+1 = 2 ergibt. Geht es nach dem neuen Lehrplan 21, müssen alle Kinder selber auf die Idee kommen, dass 1 und 1 die Zahl 2 ergibt. Heute lernt man in der Schule, dass Recycling nachhaltig ist, Autoabgase giftig sind und Schulden die Folgen von übermässigem Konsum sein können.
Erklären verboten, Solothurner Zeitung, 21.5. Leserbrief von Johanna Meier, Studentin PH FHNW
Nach dem neuen Lehrplan 21 müssen Kinder und Jugendliche diese Erfahrungen erst einmal selber machen und daraus lernen. Der Lehrer tritt in den Hintergrund und wird zum Coach degradiert. Er darf die Kinder nur noch begleiten, muss sich zurückhalten und ihnen beim Entdecken von juten und schlechten Erfahrungen zusehen. Ein Dozent der PH Solothurn hat mir als Studentin einmal gesagt, es sei eine soziale Ungerechtigkeit, dass das Kinder das tun müsse, was der Lehrer sagt. Das Kind müsse selber auf die Idee kommen; Instruktion sowie Vermittlung von Werten und Erfahrungen durch die Lehrperson seien eine einseitige Machtdemonstration. Daher müssen alle Kinder selber herausfinden, ob Autoabgase giftig sind und ob übermässiger Konsum wirklich zu Schulden führt. Nur wenn ein Kind selbstständig auf eine Idee käme, dürfe man sich auch sicher sein, dass es etwas betriffen habe. Deshalb soll erklären in der Schule verboten werden. Heute gibt man den Kindern in der Schule das bewährte Wissen von vielen Generationen mit, sodass sie bei Volljährigkeit verantwortungsvoll handeln können - zum Beispiel im Bewusstsein, dass übermässiger Konsum zu Schulden führt. Wehren wir uns deshalb gegen den Lehrplan 21, welcher dieses Wissen einer ganzen Generation vorenthält und sie so mutwillig ins Unglück rennen lässt.
Ich betreue zur Zeit drei junge Menschen (12-, 13- und 14-jährig), die von Woche zu Woche in Mathematik schlechter und dadurch entmutigt werden, weil ihnen kaum mehr etwas erklärt wird, sie weder Zeit noch Material haben, selber nach Lösungen zu suchen, und die Lehrperson auf jede Frage antwortet: "Lies doch genau!" Selbstentdeckendes Lernen ist bestimmt sinnvoll, braucht aber die entsprechende Lernumgebung, mehr Zeit zum Dranbleiben und viele Diskussionen untereinander. Aber das Mathebuch nimmt keine Rücksicht darauf. Da wird oft der Thembereich gewechselt und schnell eine Prüfung angesagt.
AntwortenLöschenDabei liest man überall, dass man das Kindswohl ins Zentrum rücken will, derweil ihr Körper mit Kopf- oder Bauchschmerzen reagiert. Dagegen gibts ja Medikamente ...