Dass die Lehrerverbände ein gewichtiges Wort mitzureden haben
bei der Ausgestaltung des neuen Lehrplans, hat Bildungsdirektorin Silvia
Steiner im März erfahren, als der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV)
mit dem Austritt aus den vorbereitenden Gremien hoch pokerte. ZLV-Präsidentin
Lilo Lätzsch hat ihr am Freitag dafür gedankt, dass sie die Kommunikationswege
wieder geöffnet habe. Erfolgreich war die Aktion insofern, als der Fragebogen
zur Vernehmlassung jetzt Antworten auf die von der Lehrerschaft kritisierten
Punkte zulässt.
Vor
der Präsentation vom Freitag haben die Lehrerorganisationen ihre Positionen
offensichtlich gut abgesprochen. In den Kernforderungen unterscheiden sie sich
kaum. Alle verlangen die Erhaltung des Halbklassenunterrichts im bisherigen
Rahmen und wollen die Maximalstundenzahl in der 5. und 6. Klasse auf 30 statt
31 Lektionen, in der 8. Klasse auf 34 statt 36 Lektionen begrenzen. Anna Richle
von der Lehrpersonenkonferenz der Volksschule, die die frühere Synode ersetzt,
kritisierte die übertriebene Kopflastigkeit der Mittelstufe nach einer
Reduktion der Handarbeit. Kaspar Vogel vom Sekundarlehrerverband SekZH war wie
Richle wichtig, dass die Methodenfreiheit der Lehrkräfte gewahrt bleibt.
Kompetenzorientiert werde schon heute in vielen Schulzimmern gearbeitet.
Sarah
Knüsel, Präsidentin des Verbands der Schulleiterinnen und Schulleiter Zürich
(VSLZH), betonte die zentrale Rolle der Schulleitungen bei der lokalen
Umsetzung des neuen Lehrplans. Sie freue sich darauf. Ihr Verband unterstütze
die Anliegen der Lehrpersonen, sagte Knüsel. Am neuen Lehrplan lobte sie vor
allem, dass er klarere Strukturen schaffe, um die Stufenübergänge effizienter
zu gestalten.
Die
Präsidentin des Verbands Zürcher Schulpräsidien schliesslich, Vera Lang,
erklärte, dass ihr Verband die Erhaltung der Halbklassenlektionen, die
Lektionentafel, die Frage der Beurteilungspraxis und den ITC-Bereich näher
prüfen werde. Letztgenannter könne je nach Gemeinde hohe Investitions- und
Weiterbildungskosten verursachen, was eine langfristige Planung nötig mache.
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