Da
der Kanton Solothurn ein Kanton der Berufslehren ist, verlangt die glp, dass
die handwerklichen Fächer auf Sekundarstufe gestärkt werden. In einer zunehmend
digitalisierten Welt verliert das Handwerk immer mehr an Bedeutung, während die
kognitiven Lektionen ständig zunehmen (Verhältnis: 2:1). Auch Musik ist wichtig
für die geistige und soziale Entwicklung, wirkt auf allen Ebenen unseres
Gehirns und hat einen direkten Zugang zu unseren Emotionen. Deshalb begrüsst
die glp die Aufwertung des Faches Musik in der Primarschule, bedauert aber
gleichzeitig, dass hierfür das Fach Zeichnen geopfert wurde.
GegenReduktion der Deutschlektionen - für Stärkung der handwerklichen Fächer, Soaktuell, 6.5.
Auch in der Sekundarschule
sollen handwerkliche Fächer, welche eine gewisse Fingerfertigkeit verlangen,
aufgestockt, aber sicher nicht reduziert werden. Das Verhältnis kreativer
versus kognitiver Fächer würde in der 3. Sek. 1:4 betragen. Dieser Ansatz steht
im krassen Widerspruch zu den Bemühungen, dem bestehenden Fachkräftemangel
entgegenzuwirken. Die glp schlägt deshalb vor, die vier Lektionen Gestalten in
der 3. Sek. wieder als Pflichtlektionen aufzunehmen. Eine Reduktion der
Lektionen des Faches WAH (Wirtschaft / Arbeit / Haushalt) in der Sekundarschule
lehnt sie aus denselben Gründen ab.
Der Reduktion der
Deutschlektionen steht die glp per se kritisch gegenüber. Die Absicht,
alternativ auch in den anderen Fächern der deutschen Sprache mehr Gewicht zu
geben, erachtet die glp theoretisch zwar als guten Ansatz, die praktische
Umsetzung dürfte sich aber schwierig gestalten und den Deutschunterricht nicht
gleichwertig ersetzen. In der Oberstufe bestünde mit der neuen Stundentafel ein
nicht nachvollziehbares Übergewicht an Fremdsprachen gegenüber der
Standardsprache (18 zu 12 Lektionen).
Die Schülerinnen und
Schüler des Kantons Solothurn verfügen über eine mässig gute Lese- und
Schreibkompetenz in der deutschen Sprache und nicht überraschend beklagen viele
Ausbildner zunehmend mangelnde Deutschkenntnisse. Angesichts dieser Tatsachen
wäre es verheerend, beim Fach Deutsch Abstriche vorzunehmen. Die glp macht
deshalb beliebt, von den Wahlpflichtfächern Französisch, Englisch und
Mathematik in der 3. Sek. abzusehen, dafür die Anzahl Deutschlektionen von 4
auf 5 pro Woche und Klasse zu erhöhen. Mit einer Reduktion der
Wahlpflichtfächer wird so auch die Ausgestaltung des Stundenplanes vereinfacht.
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