Die Universität
Zürich war zuletzt noch die einzige Hochschule der Schweiz, an der die
Studierenden der Fächer Anglistik, Kunstgeschichte, deutsche Sprachwissenschaft
und Philosophie das Latinum benötigten. Nun hat die philosophische Fakultät das
Lateinobligatorium für diese Fächer abgeschafft, wie die Universität die
entsprechende Berichterstattung des «Tages-Anzeigers» auf Anfrage bestätigte.
Uni schafft Latein in mehreren Fächern ab, NZZ, 28.3.
Die betroffenen Seminare forderten dies schon seit längerer Zeit. Sie
fürchteten, sie würden Masterstudierende von anderen Universitäten abschrecken,
nach Zürich zu kommen. Zuletzt stellten sie 2012 einen entsprechenden Antrag,
doch dieser wurde deutlich abgelehnt. In der Zwischenzeit hat die Universität
Zürich mit Michael Hengartner einen neuen Rektor. Unter dem Professor für
Molekularbiologie bewegt sich viel an der Universität. Hengartner kündete an,
unter dem Titel «Bologna 2020» den umstrittenen Bologna-Prozess, der 1999
angestossen wurde und das europäische Universitätswesen vereinheitlichen soll,
weiterzuentwickeln und zu reformieren. Bereits bis 2018 sollen erste Änderungen
umgesetzt werden. Die Schweiz habe die Reform «zu streng umgesetzt», so zitiert
der «Tages-Anzeiger» den Rektor. Er möchte mehr Freiheit und
Selbstverantwortung für die Studierenden.
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