8. März 2015

Die verpasste Chance

Aufatmen bei EDK und PH: Sie müssen sich vorläufig keine Gedanken mehr darüber machen, wie sinnvoll und effizient das tröpfchenweise Erlernen von Fremdsprachen in der Primarschule ist. Was hat zu diesem überraschend deutlichen Resultat geführt? Der Druck aus Bern, verbunden mit dem Drohfinger eines Bundeseingriffs, hat offenbar gewirkt. Das kleine Nidwalden stand wochenlang in den Schlagzeilen der Medien. Diese berichteten über die Bedeutung der Abstimmung für den nationalen Zusammenhalt.
Kommentar von Urs Kalberer zur Fremdsprachen-Abstimmung in Nidwalden, 8.3.


Doch mit dem heutigen Tag lernen die Nidwaldner Schüler nicht besser Französisch. Der Unterricht an der Primarschule mit seinen Mängeln wird zementiert und auf dem bescheidenen Durchschnitts-Kompromiss-Niveau der Zentralschweiz gehalten. Das ist eine Ohrfeige für den Erziehungsdirektor Res Schmid, der für die Initiative gekämpft hat und seine Position auch in der Westschweiz erklärte. Er wollte den Unterricht an der Oberstufe ausbauen und qualitativ steigern und ist nun gescheitert. 

Damit schlägt Nidwalden sich selbst. Zur Freude und Erleichterung der grösseren Kantone verpassten sie die Chance eines bildungspolitischen Befreiungsschlages. Wenn nationaler Zusammenhalt bedeutet, dass man dann zufrieden ist, wenn alle gleich wenig können und wissen, dann darf nun gefeiert werden.

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