Der Lehrplan 21 sei gereift, lese ich in der Presse. Er umfasst
aber immer noch über 500 Seiten, lese ich von der Skala meiner Küchenwaage ab!
Da im Lehrplan 21 vieles vernetzt und übergreifend dargestellt ist, kommt man
als engagierte Pädagogin (Pädagoge) wohl nicht darum herum, dieses
groteskerweise lediglich als Mosaiksteinchen bezeichnete Werk Seite für Seite
und über alle Fachbereiche hinweg nicht nur zu lesen, sondern auch gewissenhaft
zu studieren. Aber das Durcharbeiten von über 500 Seiten überfordert vermutlich
jede Lehrperson, die ja neben dem Lehrplanstudium und dem Besuch von
Fortbildungsveranstaltungen auch noch gelegentlich unterrichten sollte.
Basler Zeitung, 16.2. Leserbrief von Markus Müller, alt Rektor der Realschule Basel und der Weiterbildungsschule
Aber
halt! Da sind ja noch die Ferien. Und da der Lehrplan 21 trotz seiner mehr als
2,5 Kilo Gewicht noch als Kabinengepäck durchgeht, steht einem Studium
desselben unter Palmen am Meer nichts im Wege. Aber, wenn es sich beim Lehrplan
21 nur um ein Mosaiksteinchen handelt, wie gross mag dann das ganze Mosaik
sein? Und warum so viel Papier, wenn der Lehrplan schliesslich doch nicht
buchstabengetreu umgesetzt werden muss? Wer entscheidet über das Mass der
Buchstabentreue?
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