Benachteiligte Kinder werden durch das angestrebte selbstgesteuerte Lernen noch mehr abgehängt, Bild: Aargauer Zeitung
Volksinitiativen gegen den Lehrplan 21 - auch im Aargau und in Baselland, 26.7.
Ziel des
Lehrplans 21 sind gleiche Lernziele für alle Deutschschweizer Kinder. Doch
gegen das Ende des Kantönligeists im Bildungswesen erheben sich immer mehr
Stimmen aus den Kantonen. In Baselland und St. Gallen sind die Initiativen
gegen die Reform bereits lanciert.
Und wie
der «Tages-Anzeiger» heute schreibt, wird im Aargau am 20.
August eine Volksinitiative gegen den Lehrplan lanciert. Das Initiativkomitee
wolle ebenfalls Grundregeln ins Gesetz schreiben, wie der Lehrplan aufgebaut
werden solle, so der «Tages-Anzeiger». Gelten diese Eckwerte, sei die
Einführung des Lehrplans 21 nicht mehr möglich.
Gegner des
Lehrplans wie die Aargauer Heilpädagogin und Mitinitiantin Elfy Roca befürchten
unter anderem, dass benachteiligte Kinder durch das angestrebte
selbstgesteuerte Lernen noch mehr abgehängt würden. In einem Leserbrief der
«Aargauer Zeitung» schrieb Roca zudem: «Der zukünftige Lehrplan 21 wird die
Zusatzbelastung (der Lehrerschaft) noch verschärfen.»
Der Lehrplan
21 könnte im Aargau aber schon allein aus Spargründen scheitern. In der
Spardebatte hatte der Grosse Rat die Regierung aufgefordert, einen Verzicht auf
die Umsetzung des Lehrplans 21 oder eine Verschiebung auf einen späteren
Zeitpunkt prüfen.
Baselbieter
Gegner sind am weitesten
Am weitesten
sind die Lehrplangegner im Kanton Baselland. Der Verein «Starke Schule
Baselland» habe die Unterschriften bereits zusammen, sagt Geschäftsleiterin
Saskia Olsson im «Tages-Anzeiger». Das Komitee will den Austritt des Kantons
aus dem Harmos-Konkordat erreichen. Das ist die Voraussetzung, um den Lehrplan
21 zu kippen.
Auch im
Kanton Solothurn ist der Lehrplan 21 umstritten. Die SVP will den Lehrplan 21
stoppen, und zwar um jeden Preis. Voraussichtlich im Herbst behandelt der
Kantonsrat einen entsprechenden Antrag.
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