Leserbrief, NZZ, 30.7. von Hubert Münst
▼
30. Juli 2014
Temporäres Publikationsverbot
Nach
der Lektüre vieler Artikel zum Thema Schulreform und Lehrplan 21 fragt sich der
Zeitgenosse, ob eine Lösung für die aufgezählten Probleme nicht darin bestünde,
über die Erziehungsdirektion ein temporäres Publikationsverbot zu verhängen.
Sie könnte verpflichtet werden, drei Jahre lang keine Verlautbarungen mehr zu
veröffentlichen zu Grundstufe und Harmos, kein sonderpädagogisches Angebot wie
Trio F aufzugleisen und keinen Lehrplan 22 oder 23, keine Powerpoint-Folien
mehr herstellen zu lassen zu altersdurchmischtem oder selbstorganisiertem oder
kooperativem oder binnendifferenziertem Lernen, nicht mehr über Integration und
Inklusion zu referieren, keine weiteren Leitbilder, Leitfaden und Konzepte
entwickeln zu lassen, keine Arbeitsunterlagen mehr zu produzieren zu Mobbing,
Cockpit, Gender-, Ernährungs- und Umweltfragen, keine neuen Standards
auszuarbeiten zu Evaluationen, Projektwochen, Elterngesprächen und keine neuen
Schulfächer mehr zu erfinden. Drei gute Jahre lang könnten dann die Lehrer sich
ihrem eigentlichen Auftrag widmen: eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen und
ihnen etwas Brauchbares beizubringen. Es wäre hilfreich für alle Beteiligten.
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Hubert Münst
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Hubert Münst
Mit Sicherheit die beste, intelligenteste und nachhaltigste RE-FORM Idee überhaupt.
AntwortenLöschenKindgerecht, engagiert und gesellschaftsdienlich wirken können die Lehrer besser ohne die ständige Bemüllung mit Arbeitsbeschaffungsprogrammen für Experten und Technokraten. Die Dauerbeschallung der Volksschule und ihrer Lehrer mit naiven Trivialitäten unter Übernahme andernorts längst gescheiterter Ideologien, die als grosspurige, Millionen verschlingenden Projekten daherkommen (LP21), sind die eigentlichen Hemmnisse an unseren Schulen. Die Mängel an der Volksschule sind also weitgehend herbei konstruiert um den Erlösern Arbeit und Profit zu verschaffen.
Die PISA Ergebnisse und die Anzahl der Schweizer Nobelpreisträger sprechen für sich. In kein anderes Land wurde in der Vergangenheit der Nobelpreis häufiger vergeben als in die Schweiz - gemessen an der Bevölkerungszahl. Bisher durften seit 1901 24 Schweizer Bürger die höchste wissenschaftliche Auszeichnung entgegennehmen. Zufall?
Die geistige Abgehobenheit mancher Konstrukteure gestattet offenkundig nicht, das programmierte Scheitern ihrer Heilslehrern (Konstruktivismus) rechtzeitig zu erkennen und die zweckmässigste Massnahme einzuleiten. Mehr Bescheidenheit und Ruhe! Lasst die Lehrer ihre Methoden selber wählen und lasst sie in Frieden ihre Arbeit tun. Harmonisiert die bestehenden kantonalen Lehrpläne und setzt mal einen Punkt.
Doch was machen dann die die bestens bezahlten Bildungstechnologen den lieben langen Tag? - Ich wüsste eine treffliche Antwort.