Am 20. Juli
2014 ist die Unterschriftensammlung der Petition „Kein Gender im Lehrplan 21“
an die Erziehungs- und Bildungsdirektoren der Deutschschweizer Kantone
abgeschlossen worden. 32‘454 haben seit dem 21. Januar 2014 ein von 14
Organisationen unterstütztes Begehren unterzeichnet, welches die Streichung des
fachübergreifenden Themas „Gender und Gleichstellung“ aus dem Lehrplan 21
fordert.
Den Petitionären geht es nicht bloss um das Wort, sondern um die Ideologie, Bild: New York Times
32'454 Personen unterzeichnen Petition "Kein Gender im Lehrplan 21", info8.ch, 24.7.
„Wenn das
Gender-Thema viel Kritik erhält, streichen wir es“, hatte Christian Amsler,
Präsident der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz D-EDK, am 10.
April 2013 in der NZZ in Aussicht gestellt. Die Kritik liess nicht lange auf
sich warten. Im Rahmen der Konsultation gingen bis Dezember 2013 zahlreiche
gender-kritische Antworten bei den Kantonen und der D-EDK ein. Doch Christian
Amsler hat sein Versprechen nicht eingelöst.
Der
Scheinkompromiss der D-EDK
Die
Plenarversammlung der Erziehungs- und Bildungsdirektoren hat stattdessen am 27.
März 2014 entschieden, in der Überarbeitung des Lehrplan 21 zwar auf den
Begriff „Gender“ zu verzichten, die inhaltliche Einarbeitung der
unterschiedlichen Rollen von Frau und Mann, von Mädchen und Jungen hingegen zu
„optimieren“. Der Entscheid, den kritischen Stimmen lediglich durch die
Vermeidung des Reizwortes „Gender“ entgegenzukommen, zeigt, dass die D-EDK
unsere Kritik an der Gender-Ideologie inhaltlich – und darauf kommt es ja
schliesslich an – nicht ernst nimmt. Wir empfinden dieses Vorgehen als äusserst
ignorant und fordern, dass unserem Anliegen, hinter dem mehrere zehntausend
Menschen stehen, in der Überarbeitung gebührend Rechnung getragen wird.
Geschlechtsunterschiede
als Chance
Zur seiner
Rechtfertigung verwies Christian Amsler in seinem Schreiben vom 12. Juni 2014
an Zukunft CH zu Recht auf den schulischen Auftrag zur Förderung der
Chancengleichheit. Zu bemängeln ist hier allerdings die verkürzte Sichtweise der
Geschlechtergerechtigkeit, die den Lehrplan 21 bestimmt: Die unterschiedlichen
Rollen von Frauen und Männern werden nur als Problem, nicht aber als Chance
thematisiert. Die durch Biologie, Psychologie und Hirnforschung belegte
Verschiedenheit von Mann und Frau ist jedoch der positive Ausgangspunkt aller
Gleichstellungsbemühungen und müsste in der Schule ebenso Platz finden wie die
Chancengleichheit. Geschlechterdiskriminierung kann nämlich nur dann verhindert
werden, wenn Frauen und Männer bzw. Mädchen und Jungen nicht nur in ihren
gleichen Rechten, sondern auch in ihrer Unterschiedlichkeit akzeptiert werden.
Das Ziel der
Schule kann und darf es also nicht sein, den Anteil der Frauen am Erwerbsleben
demjenigen der Männer anzugleichen oder in allen Berufsgattungen sowie der
Kinderbetreuung auf eine 50-Prozent-Quote beider Geschlechter hinzuarbeiten.
Der Lehrplan 21 in seiner jetzigen Gestalt steht jedoch ganz in dieser Linie
und macht sich so zum verlängerten Arm einer ideologischen Geschlechterforschung,
welche nicht mehr Freiraum und Handlungsspielraum, sondern neue Zwänge schafft.
Die D-EDK hat
am 9. Juli 2014 angekündigt, nach Abschluss der Unterschriftensammlung zu den
Forderungen der Unterzeichner Stellung zu nehmen. Zukunft CH erwartet die
Stellungnahme gespannt.
Die Petition
wird unterstützt von:
Bürger für
Bürger, www.freie-meinung.ch
Christen für
die Wahrheit, www.cft.ch
EDU Schweiz,
www.edu-schweiz.ch
Ethos, www.ethos.ch
Factum, www.factum-magazin.ch
Familienlobby
Schweiz, www.familienlobby.ch
Human Life
International Schweiz, www.human-life.ch
IG Sorgfalt,
www.sorg-falt.ch
Jugend und
Familie, www.jugendundfamilie.ch
Junge SVP
Graubünden, www.jsvp-gr.ch
Junge SVP
Luzern, www.jsvp-luzern.ch
Junge SVP
Oberwallis, www.jsvpo.ch
Junge SVP
Zürich, www.jsvp-zh.ch
Stiftung
Zukunft CH, www.zukunft-ch.ch
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