Im Sommer 2011
wurde an der Primarschule Bubikon das «altersdurchmischte Lernen» (AdL)
eingeführt. Einige Monate danach unterschrieben über 90 Eltern schulpflichtiger
Kinder einen Brief an die Schulbehörde. Wie die Eltern in Zumikon (NZZ 8. 7.
14) bemängelten wir Bubiker Eltern in erster Linie die Unruhe während der
Lektionen. Auch die zu grosse Eigenverantwortung durch Selbstkorrekturen und
eigenständiges Erarbeiten von Lösungswegen war ein Kritikpunkt. Erst kürzlich
meinte eine Mutter mir gegenüber, ihre Tochter habe in den vergangenen Jahren
vor allem das Schummeln gelernt. Wir Eltern wünschten uns, dass die Behörde auf
unsere Anliegen eingehen würde. Ausser Beschwichtigungen und Schönreden geschah
hingegen kaum etwas. Leserbrief, NZZ, 22.7. von Ursula Löffler
So wurden
viele Eltern selber aktiv. Sie schickten ihre Kinder in die Nachhilfe oder
lernten selber mit ihnen. Doch nicht alle Eltern können sich dies aus
zeitlichen oder finanziellen Gründen leisten. Wo bleibt da die
Chancengleichheit? Es stimmt mich hoffnungsvoll, dass sich in verschiedenen
Gemeinden mehr und mehr Eltern und auch Pädagogen gegen das «selbstorganisierte
Lernen» wehren (NZZ 16. 7. 14). Für Erwachsene mag diese umstrittene
Unterrichtsform allenfalls eine Option darstellen, für Kinder im
Primarschulalter bedeutet sie hingegen Orientierungs- und Beziehungslosigkeit
sowie masslose Überforderung.
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