16. Mai 2018

Schweizerpsalm nicht im Solothurner Lehrplan 21

Roberto Conti (SVP) sagte, dass die Nationalhymne in Schulen verschiedener Kantone obligatorisch sei. Es sei jeweils peinlich, wenn Mitglieder Schweizer Nationalmannschaften den Text beim Abspielen nicht nachsingen könnten. Die Schweizer Nationalhymne habe im Gegensatz zu anderen Ländern keinen kriegerischen Text.
Erlernen der Nationalhymne wird nicht obligatorisch, Basler Zeitung, 16.5.


Die Regierung wollte den Auftrag nicht entgegennehmen. Man habe zwar ein offenes Ohr für dieses Anliegen, zumal der Schweizerpsalm nicht nur an patriotischen Feiern oder Volksfesten gesungen werde, sondern auch national und international im Sport eine wichtige Rolle spiele, schrieb die Regierung in ihrer Begründung.

Zugehörigkeit zur nationalen Gemeinschaft
Die Nationalhymne bleibe ein Ritual, das den Zusammenhalt und die Zugehörigkeit zur nationalen Gemeinschaft zum Ausdruck bringe. Im Lehrplan Gymnasium werde festgehalten, dass die Lernenden ein Liedrepertoire aus unterschiedlichen Epochen und Stilen erarbeiten und präsentieren sollten. Auf die Nennung eines spezifischen, obligatorischen Werkes werde jedoch bewusst verzichtet.

Auch die anderen Fraktionen anerkannten zwar die Nationalhymne, wollten den Auftrag aber einstimmig oder grossmehrheitlich nicht als erheblich erklären. Als Gründe wurde der Eingriff in die operative Freiheit der Lehrpersonen aufgeführt. Das Erlernen der Nationalhymne habe keinen Einfluss auf die Integration, hiess es weiter. Aus der Reihe tanzte Kantonsrätin Susan von Sury-Thomas (CVP). In ihrer früheren Heimat Indien würde jedes Kind die Nationalhymne schon früh lernen und in der Schule täglich zweimal singen. Dort sei man richtig stolz darauf.


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