1. Mai 2018

Diskussion zu "Lärm im Schulzimmer"

Die aktuelleLärmklage deckt die Positionen in der Schuldiskussion klar auf: Die nimmermüden Schulumbauer sehen das Übel allein in den ungenügenden Rahmenbedingungen und fordern deshalb immer mehr Geld für ihre verschiedenen Forderungen. Wer aber mit der Kunst des gemeinsamen Klassenunterrichts noch vertraut ist, wird entgegnen, dass viel Lärm durch eine konzentrierte Schulführung vermieden werden kann. Ich bin für den gezielten Einsatz von genügend finanziellen Mitteln in der Bildung, aber nicht für teure Fehlinvestitionen, die sich oft als Fass ohne Boden erweisen. Das Lärmthema müsste eigentlich die Bildungspolitiker von den Stühlen reissen. Doch bisher merkt man davon nichts. 
Starke Volksschule Zürich, Hanspeter Amstutz 


Ja, genau so sehe ich es auch! Zuerst den Lehrer zu einem Coach reduzieren und dann jammern, es sei zu laut im Schulzimmer, ist echt schwach! Es läuft darauf heraus, dass die Reformer schliesslich zugeben müssen, dass Schule mit SOL nicht funktioniert. 
Marianne Wüthrich 

Bei einem gut geführten Klassenunterricht in einer möglichst homogenen Klasse gibt es keinen Lärm. Leider wurde mit den vielen Reformen inklusive Lehrerausbildung alles gemacht, um diese bewährte Klassenführung zu sabotieren: Diffamierung des Klassenunterrichts als Frontalunterricht, Totalintegration, altersgemischte Klassen, selbstgesteuertes Lernen, Lernlandschaften, künstliche Heterogenität, Abschaffung der Kleinklassen, Teamteaching, Reduzierung der Milizschulbehörde, Schulleiter, Mitarbeiterbeurteilung zur Methodensteuerung, Tagesschule usw. Deshalb darf es nicht verwundern, dass der Lärmpegel gestiegen ist und die Lernatmosphäre beeinträchtigt wird. Anstatt die Reformmängel zu beheben, behilft man sich mit Gehörschützen und Jammern. Peter Aebersold 

Unterrichtsformen, bei denen aktives Zuhören und gemeinsames Lernen eine zentrale Rolle spielt, werden auch von verhaltensauffälligen Schülern geschätzt. Gemeinsamer Klassenunterricht ist gerade für Jugendliche eine spannende Angelegenheit. Sie erfahren, was in den Köpfen ihrer Mitschüler vorgeht und sie können sich selber positiv einbringen. Diese Dynamik des Miteinanders in einem grösseren, aber gut überschaubaren Rahmen darf nicht unterschätzt werden. Aber sie setzt voraus, dass die Lehrperson die Kunst des gemeinsamen Unterrichtens wirklich versteht. Wenn nicht, wird das Ganz zum Fiasko. Ein Blick auf die Hattie-Studie zeigt, dass konzentrierter gemeinsamer Klassenunterricht nach wie vor ein Erfolgsmodell ist. 
Hanspeter Amstutz

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