1. Mai 2018

Bündner Lehrer interessieren sich nicht für Fremdsprachen-Initiative

Eine Befragung des Verbandes der Lehrpersonen Graubünden (LEGR) zeigt, dass das Interesse am Thema nur klein ist. Der LEGR zieht deshalb Konsequenzen.
Lehrer interessieren sich kaum für Fremdspracheninitiative, Südostschweiz, 30.4.
 
Die Bündner Fremdspracheninitiative ist seit langem ein heiss diskutiertes Thema. Sie verlangt, dass auf Primarschulstufe nur noch eine Fremdsprache unterrichtet werden soll. In den romanisch- und italienischsprachigen Regionen Graubündens würde damit nur noch Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Deutschsprachige Schüler würden hingegen Englisch lernen.

Erst vergangenen Frühling erklärte das Bundesgericht die Initiative für gültig, nachdem das Bündner Verwaltungsgericht und das Bündner Kantonsparlament, der Grosse Rat, diese für ungültig erklärt hatten. Auch Vertreter der Minderheitensprachen Italienisch und Romanisch sprachen sich gegen die Vorlage aus.

Kaum Interesse
Die Urabstimmung des Verbandes der Lehrpersonen Graubünden zeigt nun, dass lediglich 22 Prozent an der Abstimmung teilnahmen. Das Resultat war gemäss einer Mitteilung vom Sonntagabend knapp. Rund 53 Prozent sprachen sich gegen die Vorlage aus. Bei den deutschsprachigen Lehrpersonen stimmte eine Mehrheit für die Initiative. In Romanischbünden wurde sie klar abgelehnt und auch in den italienischsprachigen Tälern fand sie gar keinen Zuspruch.

Die tiefe Stimmbeteiligung und das relativ knappe Resultat bedeute für den LEGR, dass er sich nicht aktiv am Abstimmungskampf um die Fremdspracheninitiative beteiligen werde, heisst es im Schreiben abschliessend. 



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