26. April 2018

Starke Schule beider Basel unterstützt Bildungsvorlagen

Bald werden im Baselbiet 700 Plakate hängen, im bekannten Layout der Starken Schule beider Basel. «Wir haben bei anderen Vorlagen auch schon 1500 Stück drucken lassen», sagt Starke-Schule-Vorstandsmitglied und Landrat Jürg Wiedemann. Dabei geht es auf den Plakaten um drei Bildungsvorlagen, über die das Baselbieter Stimmvolk am 10. Juni entscheidet. Für alle drei wirbt die Starke Schule für ein Ja. Am wichtigsten ist für Wiedemann die Änderung des Bildungsgesetzes, mit der Stoffinhalte, Themen und Kompetenzbeschreibungen in den Lehrplänen gleichberechtigt sein sollen. 
"Mit einem Ja machen wir Nägel mit Köpfen": Starke Schule beider Basel wirbt für Bildungsvorlagen, Basellandschaftliche Zeitung, 26.4. von Michel Ecklin


Derzeit sind in der Folge des Lehrplans 21 die Kompetenzbeschreibungen im Mittelpunkt. «Mit einem Ja am 10. Juni machen wir Nägel mit Köpfen», sagt er. Dann sei die Umsetzung des Lehrplans 21 definitiv nur noch mit einer Gesetzesänderung möglich. Seiner Meinung nach ist die Schweizer Schullandschaft mit dem Lehrplan 21 weniger einheitlich geworden als vorher. Denn es stehe nicht fest, in welchem Schuljahr ein Lernziel erreicht werden muss. «Mit der Änderung des Bildungsgesetzes können wir das jetzt korrigieren.»

Die Vorlage, die der Gegenvorschlag zu einer zurückgezogenen Initiative der Starken Schule ist, bezeichnet Vorstandsmitglied Alina Isler als «goldene Mitte». Denn Erziehungsdirektorin Monica Gschwind habe es geschafft, im Landrat alle Parteien dahinter zu bringen. Wiedemann schätzt deshalb, dass die Initiative an der Urne mit 60 oder sogar 70 Prozent gutgeheissen wird.

Unterstützung von der SVP
Als völlig offen erachtet er hingegen die Chance der Starke-Schule-Initiative, die den Beginn des Englisch-Unterrichts von der Primar- in die Sekundarstufe verschieben will. «Es ist stark in den Köpfen der Leute, dass Sprachunterricht besser ist, je früher er anfängt», sagt Vorstandsmitglied Saskia Olsson. Dabei würden Studien zeigen, dass das Gegenteil wahr sei. «Wenn wir das in unserer Kampagne rüberbringen können, liegt ein Ja am 10. Juni drin.»

Dann muss der Kanton wohl aus Harmos aussteigen, doch das spielt für Olsson keine Rolle. Man könne den Lehrplan 21 behalten und nicht mehr bei Harmos dabei sein. Wiedemann ruft in Erinnerung, dass jetzt schon einige Kantone mit Frühfranzösisch statt Englisch anfangen würden, diesbezüglich bestehe jetzt schon keine Einheit.
Am umstrittensten ist die Umwandlung des Bildungsrates in einen Beirat Bildung. Dieser soll aus einer Palette von Interessensvertretern bestehen. Er soll keine Entscheide fällen, sondern nur noch der Regierung beratend beistehen. Das letzte Wort in Bildungsfragen behält die Regierung. Damit, sagt Vorstandsmitglied und Landrätin Regina Werthmüller, müsse der Beirat gut begründen, was er vorschlägt. «Fundierte Empfehlungen von Fachleuten wird die Regierung nicht ablehnen.»

An der Urne wird abgestimmt, weil der Vorstoss von Paul Hofer (FDP) im Landrat nur knapp durchkam. Dieser wollte den Bildungsrat ganz abschaffen. «Da hätten wir nicht mitgemacht», betont Wiedemann. Trotzdem würden die Gegner der Vorlage vermutlich die angebliche Abschaffung des Bildungsrats in den Vordergrund rücken.
Die Starke Schule fährt die 3 x Ja-Kampagne auf eigene Faust. Rückenwind erhält sie aber von der SVP, deren Parteitag ein dreifaches Ja beschlossen hat. «Wir werden uns sicher im Wahlkampf engagieren», sagt Bildungspolitiker Paul Wenger. Wie und mit wem, sei aber noch nicht beschlossen. 


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