27. Februar 2018

Jede 5. Aargauer Schule mangelhaft

Die externe Schulevaluation soll ins Schuljahr 2020/21 mit weniger finanziellen Mitteln starten – und wirksameren Instrumenten.
Neues Konzept für die Schulevaluation nötig? Die "Schulprüfer" werden überprüft, Aargauer Zeitung, 26.2. von Jörg Meier


Im Rahmen der Budgetdebatte hat der Grosse Rat zum dritten Mal in Folge die finanziellen Mittel für die externe Schulevaluation an der Aargauer Volksschule gekürzt. Das hat zur Folge, dass ab dem Schuljahr 2018/2019 nur noch 25 Schulen pro Jahr anstelle der bisher 37 Schulen evaluiert werden können.

Dadurch verlängert sich der Zyklus von heute sechs auf neun Jahre. Dass aber künftig eine Schule nur noch alle neun Jahr überprüft wird, sei weder zielführend noch zufriedenstellend, hält der Regierungsrat in seiner Antwort auf eine Motion aller Grossratsfraktionen (mit Ausnahme der SVP), fest. Die Motion verlangt, dass die externe Schulevaluation neu konzipiert werden soll, mit dem Ziel, das Verfahren zu vereinfachen.

Der Regierungsrat nimmt die Motion entgegen und sieht sie auch als Chance, die verschiedenen Instrumente, die für die staatliche Schulaufsicht bedeutsam sind, in schlankerer Form zu gestalten.

Eine Anpassung sei auch im Zusammenhang mit dem Vorhaben «Neue Ressourcierung der Volksschule» und der Einführung des neuen Aargauer Lehrplans angebracht. Beide Projekte werden ab Schuljahr 2020/21 umgesetzt.

Dieses Datum wäre nach Ansicht der Regierung auch der richtige Moment, um mit der verschlankten externen Schulevaluation zu starten. Zurzeit stehen dafür jährlich noch 1,32 Millionen Franken zur Verfügung.

Jede 5. Schule mangelhaft
Die externe Schulevaluation ist organisatorisch ein Bereich des Zentrums für Bildungsorganisation und Schulqualität der Pädagogischen Hochschule der FHNW und daher vom Kanton unabhängig.

Im Auftrag des Departements Bildung, Kultur und Sport überprüft und beurteilt sie die Schulqualität der einzelnen Schulen aus einer externen und wissenschaftlichen Sicht.
Dass dies nötig ist, zeigen die Ergebnisse: Die Erfahrungen der letzten zehn Jahre zeigen, dass rund 15 bis 20 Prozent der in einem Schuljahr evaluierten Schulen die Grundanforderungen an die Schulqualität nicht oder nur teilweise zu erfüllen vermögen und das Eingreifen der kantonalen Schulaufsicht erforderlich ist.

Deshalb soll die externe Evaluation nicht nur beibehalten, sondern trotz weniger Mitteln dank neuen Instrumenten noch wirksamer werden.


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