17. Juli 2017

Unterricht zu Hause nimmt den Kindern viele Erlebnisse

Lilo Lätzsch (65), Präsidentin des Zürcher Lehrerverbandes, ist der Meinung, Kinder sollten in die Volksschule gehen. Dort würden sie wichtige soziale Kompetenzen lernen.
Lehrerverband kritisiert Homeschooling, Blick, 3.7. von Lea Gnos


Pauken   als Wunschkonzert: Homeschooling macht in der Schweiz Schule. Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, gibt es immer mehr. Und die Tendenz der vergangenen Jahre ist steigend (SonntagsBlick berichtete).

Der Lehrerverband steht dem Heimunterricht jedoch kritisch gegenüber. Die Kinder müssten, wenn sie zu Hause blieben, auf viele Erlebnisse mit Schulkameraden verzichten: Lilo   Lätzsch (65), Präsidentin des Zürcher Lehrerverbandes, sagt zu   BLICK: «In der Volksschule lernen die Kinder, wie sie sich in die Gesellschaft integrieren. Kinder, die zu Hause geschult werden, verzichten auf Schulwege, Pausen und Schulreisen, wo sie mit anderen in Kontakt treten. Zu Hause lernen sie auch weniger mit Konflikten umzugehen.»

Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, sind eher isoliert
Fachlich könnten diese Kinder zwar zu Hause genauso viel lernen wie in einem Schulzimmer, sagt Lätzsch.   Sie findet eine Beurteilung jedoch trotzdem wichtig, damit die Kinder wissen, wo sie stehen:   «Eine konstante Beurteilung braucht das Kind. Das muss aber nicht unbedingt über ein Notensystem erfolgen.»

Schulinspektoren überprüfen den Heimunterricht
Ohne Lehrplan und Noten lernen die Kinder zu Hause oft auf spielerische Art. «Am Schluss müssen sie die gleichen Ziele erreichen wie die anderen Kinder», so Lilo Lätzsch.  
Der Heimunterricht ist in der Schweiz kantonal geregelt.   In den Kantonen Luzern, Zug, Schwyz und Zürich müssen Lehrpersonen ein Lehrdiplom besitzen, während sie beispielsweise in Bern und dem Aargau auch ohne dieses unterrichten dürfen.  

Schulinspektoren prüfen, ob   die Kinder im Heimunterricht ihre Ziele auch erreichen.   

1 Kommentar:

  1. Wie oft in diesem Land ist es so das Personen mit fortgeschrittenem alter solche Posten bekleiden, die soooo weit von der Realität weg sind, wie sich Leute mit 65 Jahren halt noch vorstellen können.
    Frau Lätzsch würde sich am besten mal an ein Homeschooling treffen begeben oder einige Familien besuchen. Für uns Homeschooling Eltern ist der "Witz" mit den Sozialen Kontakten nur lachhaft. Schüler in öffentlichen Schulen haben nicht annähern so viele Soziale Kontakte. Es gibt auch Homeschüler-Reisen und Konflikte entstehen nicht, weil Probleme ständig gelöst werden können statt nur darüber zu sprechen.
    Isolation im Homeschooling? Wer sitz im Schulzimmer und lernt die Natur aus Büchern kennen?
    Ohne Lehrplan geht gar nicht, aber mit einem besseren als die öffentliche Schule auf jeden Fall. Das mangelnde oder falsche wissen war für uns ein entscheid zum Homeschooling. Noten wurden ja von der Volksschule abgeschaft, wäre mal nett die Bürger richtig zu Informieren. Die gleichen Ziele erreichen? Meistens liegen die Volksschüler einige Jahre zurück.
    Präsidentin des Zürcher Lehrerverbandes, mit einer Meinung? Wie wäre es mit Realem wissen statt mit "Rötle". Das beschränkte wissen von kommt, so sehe ich das, vermutlich aus einer Volksschule.
    Schade für alle richtigen Lehrer die sich Stunde für Stunde Tag für Tag den ... aufreissen für ihre Schüler. Sie (die Lehrer) werden mit Regeln und normen zugeschüttet, damit kaum noch Zeit bleibt für die Schüler. Dann gibt es noch die Eltern die das Gefühl haben Erziehung finde in der Schule statt und der anstand der Kinder, falls überhaupt gelernt, hört am Elterlichen Heim auf. Es ist nicht einfach, aber Leben und Leben lassen bitte! Die zahlen sprechen ja für sich. Die Fähigkeiten der abgehenden (an die Wirtschaft) Homeschüler auch.
    Das veraltete Schulmodell muss neu erfunden werden. Sonst sind die Kinder die Verlierer und um die geht es doch!

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